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Zaghafte Verlagsförderung

Kulturabteilungsdirektor Armin Gatterer versteht die Klagen der Verlage, jedoch bleibe die Förderung des Landes weiterhin projekt-, das heißt aufs Buch bezogen.

"Ein schwieriges Thema" nennt der Abteilungsdirektor der Deutschen Kultur, Armin Gatterer das Thema Verlagsförderung. "Schwierig, weil die Verlage und wir vom Land von unterschiedlichen Prämissen ausgehen." Die Kulturabteilung fördere einzelne Buchtitel bzw. Autoren und nicht den Verlag als Ganzes. "Verlage haben natürlich ihre Konzeption des wirtschaftlichen Handelns und wir als öffentliche Kulturkörperschaft eine andere. Doch den "scharfen Einschnitt bei den Druckkostenbeiträgen" wie ihn die Grünen Hans Heiss und Brigitte Foppa kritisieren, könne er nicht bestätigen. "Wir haben hier im letzten Jahr keine Reduzierung feststellen können," versichert Gatterer.

Nichtsdestotrotz sei man jedoch bereits dabei, das Fördergesetz für Verlage transparenter zu machen. "Im Herbst werden wir das 7er Gesetz neu vorlegen, mit einer Integration zur Neuregelegung der Verlagsförderung." Wichtigster Bestandteil wird das direkte Gesuchsgebaren für Verlage sein. Das heißt, Verlage müssen dann nicht mehr, wie bisher das Südtiroler Kulturinstitut oder den Künstlerbund als Mittelsmann für die Ansuchen um Druckkostenbeiträge vorschieben, sondern können selbst diese Gesuche stellen. "Das ermöglicht auch uns einen besseren Überblick auf die Fördersummen." Ihm, Gatterer sei wichtig zu betonen, dass die Verlage wertvolle und wichtige Kulturarbeit leisten und dass das Verständnis für die prekäre Situation groß ist. "Projektbezogene Förderung heißt auch nicht, dass wir wiederum nur Titel für Titel bezuschussen, sondern auch kleinere Programme fördern wollen."

Allerdings werde das neue Gesetz zur Verlagsförderung erst im Jahr 2016 greifen, denn das Gesetz muss von der EU-Kommission abgesegnet werden. Und bis dahin? Wenn sogar die Landesbeiträge des laufenden Jahres noch unbekannte Größen sind, wie die Verlage Raetia und Folio einklagen? "Das stimmt nicht," meint Armin Gatterer, "wir sind zusammengesessen und die Verleger wissen um die Summen die sie erhalten, allerdings muss das noch schriftlich mitgeteilt werden und das geschieht in den kommenden Tagen."