Wirtschaft | Nachhaltigkeit

Toblacher Gespräche: „Vom Handeln zum Wissen"

Zum 25. Mal finden die Toblacher Gespräch statt. In diesem Jahr steht das Nachhaltige Lernen im Mittelpunkt der Hochpustertaler Denkwerkstatt.

Bausteine für die Zukunft, sollten die Gespräche sein. Ein Austausch, den Hans Glauber in Toblach ins Leben gerufen hatte. Seit 1985 werden alljährlich Umweltthemen im Hochpustertal auf den Tisch gebracht. Im Mittelpunkt steht die ökologische Wende im alpinen Raum.

Seit 2008, seit dem Tod von Hans Glauber, Präsident des Ökoinstituts Südtirol, führt Wolfgang Sachs die Toblacher Gespräche weiter. Im Jahr 2014 steht die Denkwerkstatt im Zeichen des Nachhaltigen Lernens. Denn – müssen sich nicht endlich auch die Schulen öffnen? Die Klassenzimmer vermitteln zu wenig Erfahrung und Lehrpläne kein Erlebnis, beides Voraussetzungen, sich für die solare Zukunft zu engagieren. Die Forderung steht im Raum: Öffnen wir die Schulen, verlassen wir sie, um die Schauplätze ökologischer Veränderung zu finden. Vorträge und Workshops drehen um die Devise: „Raus in die Natur, entdecken,erforschen, verändern.“

Die Forderung steht im Raum: Öffnen wir die Schulen, verlassen wir sie, um die Schauplätze ökologischer Veränderung zu finden.

Eröffnet werden die Toblacher Gespräche am Freitag, 3. Oktober, mit einer Exkursion um 14.00 Uhr zu den „Orten des Lernens.“ Die Stationen liegen verstreut und reichen vom Kindergarten Toblach über die örtliche Bibliothek bis hin zur Kneippanlage in Niederdorf, dem Hotel Emma und der Mittelschule Welsberg. Die Botschaft ist denkbar einfach: Lernen kann überall statt finden, auf der Wiese, im Wirtshaus, beim Genuss. Das Referat von Stephan Kohler, Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur, um 20 Uhr rundet den Tag ab. Sein Einstiegsthema in die Gespräche: „Am Beginn des solaren Zeitalters.“

12 Referenten und Referentinnen stehen auf der Liste der diesjährigen Toblacher Gespräche. Am Samstag, 4. Oktober, macht sich unter anderem der bekannte Reformpädagoge Otto Herz für nachhaltiges Lernen stark.“Wis­sen allein reicht nicht mehr“, sagt Herz, „es muss intelligentes Wissen sein, das Kinder und Jugendliche befähigt, aus den vielen Optionen die richti­ge für sich selbst auszuwählen.“ Stefano Laffi aus Mailand, Sozialwissenschaftler und Jugendkulturexperte referiert über „Die Verschwörung gegen die Jugend.“ Der bundesdeutsche Naturphilosoph Andreas Weber plädiert am Sonntag, 5. Oktober um 10 Uhr, für eine „Wilde Kindheit.“  

Di giovani si parla e si sparla molto. Ma poco o nulla si fa per loro. Adulti e istituzioni dichiarano di ritenerli centrali per il futuro, eppure non viene loro riconosciuto né l'effettivo diritto di parola, né la piena cittadinanza. Sagt Laffi auf repubblica.it

Vom Handeln zum Wissen ist eine Form des Lernens. Vielleicht die primäre, auf jeden Fall jene, die im Mittelpunkt der diesjährigen Toblacher Gespräche steht. Projekte ökologischer Transformation, sei es in Gärten oder in Werkstätten zu lernen, sind eine Sache der Selbstbildung. Konfuzius hatte es so ausgedrückt: „Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere. Lass es mich tun, und ich verstehe.“

Alle Informationen sowie das Programm zum Downloaden hier.