Wirtschaft | Weltausstellung

Wir sind Expo

Wenn in sechzig Tagen die Expo 2015 in Mailand ihre Tore öffnet, wird auch Südtirol vertreten sein. Am Vormittag wurden Konzept, Ziele und Stand vorgestellt.

Vereinte die erste Weltausstellung 1851 in London noch alle teilnehmenden Länder unter einem einzigen Dach, wird der Grundriss des Geländes der Expo 2015 in Mailand jenem einer römischen Stadt nachempfunden. Entlang zweier Achsen werden sich ab 1. Mai insgesamt 147 Länder den Besuchern aus aller Welt präsentieren. Einen strategisch wichtigen Standort hat sich dabei die Südtiroler Vertretung gesichert. In unmittelbarer Nähe zum Italien-Pavillon wird auf einer 78 Quadratmeter großen Fläche ein komplett aus Lärchenholz gefertigter Südtirol-Stand errichtet, der mit 13 Metern Höhe die umliegenden Zeltkonstruktionen überragt und die Besucher über sieben Plattformen auf den “Gipfel der Gefühle” führen soll.

Als eine der wenigen italienischen Regionen bzw. Provinzen wird die “Piazzetta Bolzano” für die gesamte Dauer der Expo – also sechs Monate lang – geöffnet sein. Neben institutionellen Partnern, die von 1. Mai bis 31. Oktober am Südtirol-Stand präsent sein werden, wird auf Monats- bzw. Tagespartnerschaften mit privaten Unternehmen gesetzt, die zu gewissen Themen mit ins Boot geholt werden sollen. Noch läuft die Aquisierungsphase, noch gibt es die Möglichkeit, in den Expo-Auftritt einzumieten. 4.800 Euro beträgt der Preis für eine Tagespartnerschaft, wer eine ganze Woche am Stand präsent sein will zahlt um die 15.000 Euro. Und die institutionellen Partner haben für eine sechsmonatige Einmietung in die “Piazetta Bolzano” 26.000 Euro hingeblättert.

Von der Anwerbung privater Partner, erwartet man sich Finanzmittel von bis zu über 400.000 Euro. Der Großteil der Finanzierung wird jedoch vom Land übernommen, das eine Million Euro für Mieten, Personal und die Bespielung des Standes zur Verfügung gestellt hat. Für Landeshauptmann Arno Kompatscher steht fest – die Expo ist für Südtirol eine Chance, die man sich nicht entgehen lassen kann: “Wir können sowohl dem Fachpublikum als auch den ‘normalen’ Besuchern, die zur Expo kommen werden, unser Territorium, unsere Produkte, unsere Realität und unsere Vision präsentieren und in der aktuellen betrübten Stimmung in Italien wirtschaftlich wieder Fahrt aufnehmen.” Darüber hinaus eigne sich auch das Thema der heurigen Expo, “Feeding the Planet, Energy for Life” (Nahrung für den Planeten, Energie für das Leben), Südtirol mit all seinen Vorzügen der Welt zu präsentieren. “Das Ziel des Südtiroler Auftrittes, welches in Zusammenarbeit zwischen BLS, SMG, EOS und TIS erarbeitet worden ist, ist es, die Vielfalt und den Lebensraum Südtirols in kleiner, überschaubarer Art und Weise auf den Punkt zu bringen”, so Hansjörg Prast. Laut dem Direktor der EOS soll das Image Südtirols auf der Expo bestätigt werden – es gehe nicht darum, Neues zu präsentieren, sondern auf Bestehendes hinzuweisen.

Dies soll auch durch die Gestaltung des Südtirol-Stands gelingen. Architekt Manuel Benedikter war als Sieger aus dem Wettbewerb zur Errichtung der “Piazzetta Bolzano” hervorgegangen und erklärt die Philosophie, auf der sein Projekt fußt: “Das Fundament des Standes wird die Kulinarik sein, unser Essen und die Menschen. Während mit bereits auf internationaler Ebene bekannten Bildern unser Land beworben wird. Darüber hinaus wird mit dem Stand ein Ort geschaffen, an denen Geschäftsleute Kontakte knüpfen und pflegen können.” Gestartet ist man mit der Errichtung des Südtirol-Stands allerdings noch nicht, der Skandal um mafiöse Verstrickungen einiger der an den Bauarbeiten für das Expo-Areal beteiligten Unternehmen haben zu Verzögerungen geführt. Doch fehlen noch sechzig Tage bis zum Beginn der Weltausstellung und bis dahin soll alles unter Dach und Fach sein. Für alle, die sich ein Bild des Südtirol-Auftritts an der Expo 2015 machen wollen, Eindrücke vom Stand gibt es in der Fotogalerie. Und wer sich persönlich nach Mailand aufmachen will wurde für die Dauer der Expo eine tägliche Busverbindung nach Mailand eingerichtet, “zu erschwinglichen Preisen”, wie Hansjörg Prast versichert.

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Andrea Terrigno Mo., 02.03.2015 - 16:32

I tat hundert Steine für a Tagesperformance der Artbrothers Kraxentrouga schun hinlegn, wenn no andere 47 auftauchn. Für'n Rest isch mir de ÄksPopo recht wurscht.

Mo., 02.03.2015 - 16:32 Permalink