Politik | Geburtenstationen

„Unmögliches kann nicht möglich gemacht werden“

Keine Unterstützung des Wipptaler Beschlussantrages zur Sterzinger Geburtenabteilung in der SVP-Leitung. Wir tun ohnehin das Möglichste, sagt die Partei.

Enttäuschung im Wipptal nach der gestrigen SVP-Parteileitung. Dort kam ein von Bezirksobmann Karl Polig vorgelegter Beschlussantrag nach langer Diskussion nicht einmal zur Abstimmung. Statt dessen setzte sich Parteiobmann Philipp Achammer durch – mit einem Beschlussvorschlag, in dem die bereits geäußerte Linie der Südtiroler Volkspartei bekräftigt wird, alles zu tun, um die Geburtenabteilungen aufrechtzuerhalten. Als Trostpflaster mit aufgenommen wurde dort die Zusicherung, dass die wohnortnahe Versorgung der schwangeren Frauen im Bezirk Wipptal gewährleistet werden müsse.

Die geforderte Zusicherung für eine Aufrechterhaltung der Sterzinger Geburtenstation könne die Parteiführung jedoch nicht machen, unterstrichen der Parteiobmann und Landeshauptmann Arno Kompatscher in der bewegten Sitzung. „Es ist nicht die Aufgabe der Parteileitung zu bewerten, ob dies trotz der veränderten Rahmenbedingungen schlussendlich auch möglich sein wird", so Achammer. Unmögliches könne nicht möglich gemacht werden, wenn medizinische und sicherheitstechnische Vorgaben sowie Qualitätsstandards eingehalten werden müssten.

Objektiv gesehen kann Karl Polig die Sache auch ein wenig nachvollziehen. „Brixen oder Bruneck kann man nicht zumachen, in Schlanders sind die Distanzen zu weit und Sterzing hat wegen der Nähe zu Brixen eben die geringste Daseinsberechtigung“, erklärte er nach der Sitzung. Dennoch stimmte der Wipptaler Bezirksobmann als einziger gegen den Antrag der Parteiführung. Zumindest ein klein wenig gestützt wurde er dabei von fünf Enthaltungen. Wie seine Ortsobmänner nun darauf reagieren, ist noch abzuwarten, meinte Polig. „Der Bevölkerung ist dies alles schwer vermittelbar“, sagt er. „Vor allem weil in Sterzing personalmäßig eigentlich die besten Voraussetzungen unter den kleinen Geburtenstationen bestehen.“ Doch auf Parteiebene sieht Polig die Möglichkeiten nun ausgeschöpft. „Wir haben alles versucht, das möglich war.“

Klarheit für Standort Sterzing 

Zumindest was die Zukunft des Sterzinger Krankenhauses betrifft, wurde der Wipptaler SVP-Vertreter einmal mehr beruhigt. Der Standort Sterzing ist garantiert, wurde ihm versichert. Parteiobmann Philipp Achammer versprach in der Sitzung am Montag auch ein Ende der seit langem andauernden Unsicherheit. „Für den Krankenhausstandort Sterzing braucht es endgültige Sicherheit und Klarheit“, sagte er. „Die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Standortes müssen aufgezeigt werden.“ 

Neben den Geburtenstationen beschäftigte die Parteileitung auch der ab heute öffentliche Expertenvorschlag für den Landesgesundheitsplan. Gesundheitslandesrätin Martha Stocker stellte das Papier vor, das nach der Stellungnahme der Bezirke im Herbst noch einmal den Parteigremien zur Diskussion vorgelegt werden soll.