Politik | Österreich

Pointierte Aussage

Zu seinem Statement im Radio, ihm graue vor einem Bundespräsidenten Hofer, hat SVP-Obmann Philipp Achammer parteiintern nicht nur Zustimmung bekommen.

Im Gespräch mit RAI Südtirol nahm sich der SVP-Obmann am Mittwoch (4. Mai) kein Blatt vor den Mund. Im Radio-Morgengespräch auf die Bundespräsidenten-Stichwahl in Österreich angesprochen, bei der Alexander Van der Bellen gegen Norbert Hofer (FPÖ) antritt, erklärte Philipp Achammer:„Mir graut vor einem Bundespräsidenten Hofer.“ Eine unmissverständliche Aussage zum innenpolitischen Geschehen in Österreich, die man aus dem Munde eines SVP-Chefs nicht oft zu hören bekommt und die manche in der Partei für „unklug“ halten, wie Achammer selbst zugibt.

„Ich habe sehr viele Rückmeldungen bekommen, aus der SVP, aber auch aus dem Kulturbereich, und nicht alle waren positiv“, berichtet der Obmann. Insgesamt hätten ihn aber „sehr, sehr wenige“ negative Reaktionen erreicht. „Es wird wohl zulässig sein, sich in einem Wahlkampf zu den Kandidaten zu äußern“, argumentiert er. Norbert Hofer, FPÖ-Kandidat und meistgewählter Kandidat im ersten Wahlgang, sei ja vorerst noch „eine Person, die das Präsidentenamt nicht inne hat“. „Sicher, das war eine pointierte Aussage, aber ich kann wirklich wenig anfangen mit einigen grundsätzlichen Positionierungen der FPÖ.“ Als Beispiel nennt Achammer die freiheitliche Anti-Europa-Haltung, aber auch andere Prinzipien der FPÖ stünden eindeutig im Widerspruch zur christlich-sozialen Ausrichtung der SVP.

Achammers dezidierte Positionierung gegen die FPÖ kommt ausgerechnet an dem Tag, an dem Parteichef Heinz Christian Strache sich gegenüber der Tageszeitung la Repubblica für eine Volksabstimmung in Südtirol zur Rückkehr nach Österreich ausspricht. „Ich will die heutige Wunde heilen und Tirol die Möglichkeit geben, sich wieder zu vereinen“, sagte Strache in einem Interview. Südtirol müsse frei über seine Zukunft entscheiden können.

Was aber, wenn Norbert Hofer am 22. Mai tatsächlich zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt wird? Immerhin hat der FPÖ-Kandidat unmittelbar nach dem ersten Wahlgang erklärt, im Falle eines Einzugs in die Wiener Hofburg sei er nicht bereit, sämtliche Prinzipien seiner Partei über Bord zu werfen. Achammers Antwort: „Egal wie der Präsident dann heißt: Wir werden ihn an seinen Taten messen.“

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Alfonse Zanardi Do., 05.05.2016 - 20:19

Ich bewundere ihre identitären Bullet Points.
Sie wissen dass man auch Powerpoint-Dokumente an den Kommentar anfügen kann?
Ich lege es ihnen ans Herzen.

Do., 05.05.2016 - 20:19 Permalink