Wirtschaft | Energie

"Gratisstrom für alle Südtiroler"

Die Forderung nach Gratisstrom bleibt ein Dauerbrenner: Am Flackern halten ihn nun Verbraucherzentrale und ASGB.

300 Kilowattstunden Gratisstrom jährlich für alle BürgerInnen: Mit dieser Forderung setzt die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) ihren Kampf um eine direkte Teilhabe der Südtiroler Bevölkerung am Stromkuchen fort. Volle Rückendeckung erhält sie dabei vom Gewerkschaftsbund ASGB. „Es ist hinlänglich bekannt, dass auch in Südtirol viele Haushalte Probleme haben, mit ihrem Einkommen über die Runden zu kommen“, erklärte Vorsitzender Tony Tschenett. „Der Gratisstrom wäre mit Sicherheit eine erhebliche Entlastung für die Verbraucher.“

Aufhänger der Forderung ist der kostenlose Strom, den das Land dank einer Bestimmung des Autonomiestatus alljährlich von den Großkraftwerken erhält. 174 Millionen Kilowattstunden wären es jährlich – doch statt den Gratisstrom in Anspruch zu nehmen, lässt sich die Landespolitik seit 2007 lieber das entsprechende Guthaben auszahlen. Statt dessen sollte man die BürgerInnen jedoch direkt in den Genuss der Errungenschaften des Autonomiestatuts kommen lassen, finden die beiden Verbündeten im Kampf um Gratisstrom. Denn, wie Tschnett unterstreicht: Art. 13 des Autonomiestatutes sieht die Möglichkeit vor, durch Landesgesetz Verbrauchergruppen festzusetzen, die Nutznießer des Gratisstroms der Konzessionsinhaber an die Provinz sein können.

Ganze 23,76 Euro je Bürger  würde eine solche Maßnahme das Land kosten, hat die Verbraucherzentrale errechnet. Zwischen 60 und 90 Euro könnten die Konsumenten im Gegenzug laut aktuellem Strompreis sparen. Doch Landeshauptmann Arno Kompatscher bremst bereits in der Dienstag-Ausgabe der Dolomiten ab: Denn die fehlenden Mittel im Landeshaushalt müssten mit Kürzungen oder Steuererhöhungen in anderen Bereichen gegenfinanziert werden – das Land müsste also mit einer Hand wieder nehmen, was es mit einer gegeben hat. Noch ist das letzte Wort jedoch nicht gesprochen: Andreas Pöder hat die Forderung bereits als Beschlussantrag in den Landtag eingebracht.