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Uwe Staffler: "Ich stecke nicht dahinter"

Eine Frechheit nennt Uwe Staffler, Bozner PDler und Schwager von Elena Artioli die Vermutung, er sei der Drahtzieher hinter der Ernennung Artiolis zur Südtiroler Koordinatorin des Liberal-PD.

Wer steckt hinter der Ernennung der umstrittenen Elena Artioli zur Südtirol-Koordinatorin des liberalen Flügels des Partito Democratico? Das Ganze ist von römischer Seite gestartet, der lokale PD ist entsetzt und wehrt sich gegen die Einmischung von außen, aber auch gegen die Färbung, die das politsche Bäumchen-wechsel-dich Elena Artioli mitbringt. Die politische Geschichte Artiolis, so ist in einer Pressemitteilung des PD zu lesen, sei inkompatibel mit jener des Partito Democratico, Artioli sei ein politisches Subjekt, eine Akteurin die "Abkürzungen und Marketing-Strategien" für wirksamer halte als inhaltliche Arbeit. 

Der lokale PD sagt also "danke, nein!" zu Artiolis Ernennung. Einer von ihnen, der liberale Uwe Staffler ist hingegen von Artiolis Qualitäten überzeugt: "Ich hätte sie gerne im Partito Democratico in Bozen", sagt er auf RAI Südtirol, "da sie meine Schwägerin ist, sehen wir uns regelmäßig und reden oft miteinander." Ihm sei es "zu blöd", jetzt von allen Seiten angegriffen zu werden und er meint: "Ich stehe nicht hinter dieser Ernennung, bin kein Drahtzieher wie viele vermuten. Diese ganze Geschichte schadet dem PD aber sehr, denn so zeigt die Partei keinesfalls dass mann modern und innovativ ist."

Forderungen nach einem Rücktritt Staffler stehen bereits im Raum, diesen werde er "natürlich nicht" nachkommen. Er habe aber Respekt vor der Empörung und Aufregung, die derzeit die Gemüter bewege, schließlich sei die Geschichte mehr als unangenehm.

Unangenehm, wie die ganze Geschichte rund um die verschiedenen Akteure des Südtiroler Partito Democratico. Gerhard Mumelter nennt die Partei einen zerstrittenen Haufen, gefangen in einem Hickhack voller persönlicher Animositäten. Christian Tommasini und Roberto Bizzo betreiben einen Stellungskrieg, der nun schon Jahre andauert und die diversen Parteikräfte spaltet. "Was der Partei fehlt, ist eine starke Führungspersönlichkeit, die das Programm vorgibt," meint Mumelter. "Jemand, der für Ruhe und Visionen sorgt, doch so jemand ist derzeit nicht in Sicht."

Und was sagt der Koalititonspartner SVP zur Aufregung um Elena Artioli? Denn, mit einer PD-Artioli würde sich der Kreis einigermaßen schließen, schließlich startete die Boznerin ihre politische Karriere bei der Sammelpartei in der Landeshauptstadt. Auch Landtagsfraktionssprecher Dieter Steger sieht die Annäherung Artiolis an den PD gelassen, "auf diese Weise hätten wir eine Stimme mehr im Landtag." 

 

 

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Martin B. Mi., 09.07.2014 - 10:55

Also wenn Herr Uwe Staffler und Dieter Steger eine Elena Artioli gerne und ohne Bedenken im PD bzw. der LT-Koalition sehen, dann brauchen diese Herren bitteschön nie mehr über Politikverdrossenheit usw. klagen. Sie haben scheinbar keine Lehren aus der letzten Zeit gezogen: harte und kohärente Schritte in der Politik sind nötig, um die Bürger davon abzubringen, ständig schlecht von Politik (und Demokratie) zu reden und zu denken. Sapperlot!

Mi., 09.07.2014 - 10:55 Permalink