Politik | Nachfrage

Exklusiv für die EURAC, bitte

Roland Psenner soll sich ganz und gar dem Amt als EURAC-Präsident widmen, fordern die Grünen. Denn trotz gegensätzlichen Versprechens hat er immer noch einen zweiten Job.

Nicht, dass sie ihm seine Ämter nicht vergönnen würden. Aber trotzdem wünschen sich die Grünen, dass Roland Psenner seine ganze Energie der EURAC zukommen lassen würde. Dort ist er nämlich seit vergangenem Sommer tätig, in keiner geringeren Rolle als jener des Präsidenten. Im Juni 2015 trat Psenner die Nachfolge von Werner Stuflesser an. Gleichzeitig ist er aber auch als Vizerektor der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck tätig. Ein Grund für die Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba, schon kurz nach der Designierung Psenners bei der Landesregierung nachzufragen. Ihre Befürchtung: “Ist ein Vizerektor der Universität Inssbruck mit 30.000 Studierenden, dessen Aufgabenbereich intensiven Einsatz verlangt, auch in der Lage, die Aufgabe eines EURAC-Präsidenten mit jenem Einsatz wahrzunehmen, den das Amt verlangt?” Denn obwohl die Präsidentschaft der Forschungseinrichtung keine operative Detailarbeit erfordere, so verlange die 400-Mitarbeiter-Institution mit 43 Millionen Euro Budget “doch hohe Arbeitsleistung und persönliche Präsenz”, so die Grünen.

“Herr Vizerektor Prof. Roland Psenner wird bis Ende 2015 noch diese Funktion in Innsbruck ausüben”, schrieb Arno Kompatscher in seiner Antwort auf die Grüne Anfrage im vergangenen Juli. Der Landeshauptmann gab gleichzeitig das Versprechen, dass Psenner im halben jahr bis zur Niederlage seines Amtes in Innsbruck – bis Dezember 2015 also – zu verkürzten Bezügen (30.000 statt 41.700 Euro Brutto für sechs Monate) arbeiten werde. Und gleichzeitig seine Anwesenheit in der EURAC so organisieren werde, “dass keine Schäden für beide Organisationen entstehen können”. Dass sich die Grünen jetzt erneut zu Wort melden, hat einen einfachen Grund: “Bis zum heutigen Tag figuriert Prof. Psenner immer noch als Vizerektor für Lehre und Studierende”, erklären Heiss, Foppa und Dello Sbarba. Sie haben nun ein zweites Mal bei der Landesregierung nachgefragt: Wie lange wird Vizerektor Psenner noch in seiner Innsbrucker Funktion tätig sein? Ganz nach der Devise: “Ein Mann, ein Wort, ein Amt”.