Chronik | MeBo

Es war eine Lärmmessung

Nach der Aufregung um angeblich verkleidete Polizeibeamte und getarnte Radarkontrollen kommt nun die Entwarnung: Auf der MeBo wurde eine Lärmmessung durchgeführt.

Die ersten Zweifel traten bereits am Tag des Bekanntwerdens auf. Als Straßenarbeiter getarnte Polizeibeamte, die auf der MeBo versteckt Radarkontrollen durchführen? Die Erzählung zweier junger Südtirol auf Facebook hatte für helle Aufregung gesorgt. Auch auf salto.bz wurde heftig über die Rechtmäßigkeit und die Sinnhaftigkeit von Geschwindigkeitskontrollen allgemein diskutiert.

Ein Leser wies salto.bz bereits kurz nach Erscheinen des Artikels “Radarfalle” über Twitter und schließlich auch in einem Kommentar darauf hin: “Es handelt sich hierbei anscheinend um eine Messung der Lautstärke mittels Mikrophon, um zu bestimmen wie laut der neue Asphalt ist.” Die endgültige Klarstellung kommt nun vom Amt für Geologie und Baustoffprüfung: “Bei den genannten Herren handelt es sich nicht um verkleidete Polizisten, sondern um Mitarbeiter einer Spezialfirma aus Österreich. Diese führen im Auftrag des Landes Lärmmessungen durch”, erklärt Direktor Volkmar Mair in der Tageszeitung Dolomiten. Die entsprechenden Geräte sehen sich allerdings zum Verwechseln ähnlich. Sogar zwei Fachleute hatten sich von den Bildern täuschen lassen und bestätigt: Das, was die beiden Männer hinter dem Straßenschild verstecken, sind Geschwindigkeitsmesser. Doch Mair klärt auf: “Das Gerät, mit dem die Lärmmessungen durchgeführt werden, sieht zwar von Weitem wie ein Radargerät aus, es ist aber keines.”

Stein des Anstoßes: Ein Foto, das zwei Verkehrsteilnehmer auf der MeBo schossen und dahinter eine getarnte Radarkontrolle vermuteten.

Um den Lärmpegel in einem neu geteerten Straßenabschnitt zu ermitteln, hatte man die Messungen angeordnet. Im südlichen Bereich der MeBo wurde ein so genannter “Flüsterasphalt” aufgebracht. Dieser ist mit Gummigranulat versetzt und soll zur Reduktion des Verkehrslärms beitragen. Ein in Südtirol noch eher ungewohntes Verfahren. Das zu einem ungewohnten Bild am Straßenrand und schließlich zur Verwechslung geführt hat.

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pérvasion So., 14.06.2015 - 12:30

In Südtirol wird eben ganz sensibel (hysterisch) reagiert, wenn die Einschränkung von Grundrechten (freie Fahrt für freie Bürger) zu befürchten steht. Gut so! Wo kämen wir denn hin, wenn man sich auch hierzulande an Verkehrsvorschriften halten müsste? — »Abzocke« ist da noch der harmloseste Vorwurf, den man den Kontrollierenden entgegenschleudern müsste! Aber jetzt sind wir eben doch wieder alle beruhigt, dass die Nachricht ein Fehlalarm war und nach wie vor nur mit Vorwarnung geblitzt werden darf. Meine Forderung, in Zukunft Lärmmessungen als solche anzukündigen, damit der Raser nicht verschreckt wird, bleibt dennoch aufrecht.

So., 14.06.2015 - 12:30 Permalink