Gesellschaft | Peripherie

Proteste gegen Schließung kleiner Postämter

Demnächst werden die Postämter in Laag und Steinmannwald geschlossen, auch in Kurtatsch soll der Dienst heruntergefahren werden. Zeit, sich zu wehren.

Die Post baut in Südtirol immer weiter Stellen ab und schließt die kleinen Postämter, so wie bald in Steinmannwald und Laag. Freiheitliche und Süd-Tiroler Freiheit haben in den vergangenen Wochen darauf hingewiesen und für einen Wechsel der Zuständigkeit vom Staat an das Land plädiert. „Seit 2005 wurde bereits ein Drittel aller Stellen bei der Post hierzulande abgebaut, mit entsprechend spürbaren Auswirkungen auf die Dienste," schreibt die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung. Es sei offensichtlich, dass Italien den Postdienst in Südtirol nicht mehr angemessen gewährleisten kann.

Auch die Freiheitlichen machen sich Sorgen: "Während das Land mit der Einschränkung von Diensten in den peripheren Krankenhäusern den ländlichen Raum dauerhaft schwächt, verstärkt der Staat diese Tendenz durch die Schließung von Strukturen. Nach der Schließung von Bezirksgerichten folgt nun die Schließung weiterer Postämter. Gerade letztere sind für die Bevölkerung vor Ort wichtig. Mit der Schließung einher geht die Abwanderung von Menschen“, so die Freiheitlichen in einer Aussendung.

Nun schwenkt auch Oswald Schiefer von der SVP auf den kritischen Kurs ein: „Es ist allerhöchste Zeit, dass Südtirol aktiv wird! Die Postkompetenz muss an das Land übergehen - so schnell wie möglich! Dann können wir vielleicht wieder von „Service" sprechen. Wir müssen uns auf die Post verlassen können, denn für viele Menschen ist sie als Dienstleistungsbetrieb unverzichtbar". Dass zur geplanten Schließung von Laag und Steinmannwald auch noch die Öffnungszeiten der Poststelle Kurtatsch reduziert werden sollen, stößt beim Kurtatscher Bürgermeister, Martin Fischer, auf Unverständnis: „Ich hatte stets den Eindruck, dass sich das Postamt in Kurtatsch eines regen Zuspruchs erfreut. Für viele Menschen ist es eine wichtige Anlaufstelle. Ich kann nicht verstehen, wie man als Konzessionär eines öffentlichen Dienstes, derart kurzsichtige und menschenfeindliche Entscheidungen treffen kann". Die ständige Rationalisierung und Zentralisierung stehe laut Fischer in krassem Widerspruch zu einer vernünftigen Politik für die Wahrung des ländlichen Raums - so wie sie in Südtirol immer mit großem Erfolg betrieben wurde und laut öffentlichen Bekundungen immer noch gelte.