Politik | Lex Benko

Pasquali: "Keine Handelsflächen, nur Wohnungen"

Positiv sieht Bozens Stadträtin für Urbanisitik die Auswirkungen der "Lex Benko", die nun auch die Podini Holding zur Gestaltung der Industriezone für sich nutzt.

Die "Lex Benko" verändert das Stadtbild: zuerst die Perathonerstraße und der Busbahnhof, jetzt die Galileistraße in der Bozner Industriezone, wo die Podini Holding ein neues Gebäude mit Wohnungen und Handelsflächen errichten will. Bozens Stadträtin für Urbanistik, Maria Chiara Pasquali beschwichtigt jedoch: "Es ist richtig, Private können über den Artikel 55 des Raumordnungskonzeptes leichter Bauprojekte zur städtebaulichen Umstrukturierung mitgestalten, doch es ist immer noch die Gemeinde selbst, die entscheidet, wie und in welchem Ausmaß das tatsächlich geschieht," sagt sie in der Tageszeitung Alto Adige. 

Das Projekt der Podini-Holding in der Bozner Galileistraße, genannt South-Point, ist ein solches: auf dem Areal gegenüber dem Einkaufszentrum Twenty sollen auf 20.000 Quadratmetern  3 Gebäude mit rund 100 Wohnungen als Co-Housing-Modelle entstehen, weiters Büros, eine Kindertagesstätte, ein Wellness-und ein Freizeit-Zentrum. Kosten soll das Ganze an die 100 Millionen Euro und bis 2016 gebaut werden. "Aber Moment," sagt Pasquali. Es wird sicher kein weiteres Einkaufszentrum werden, das möchte ich betonen, Geschäfte und Handelsflächen machen einen minimalen Anteil des Projektes aus."

Das Podini-Projekt wird derzeit in der Gemeinde genauer analysiert. Es entspreche den urbanistischen Rahmenbedingungen des Bozner Masterplanes, so Pasquali. Denn dieser sieht vor, die Industriezone aufzuwerten, mit dem Podini-Projekt wäre ein erster Schritt gemacht. 

Vizebürgermeister Klaus Ladinser ist ebenfalls angetan vom South-Point der Podini-Holding. Es sei eine Chance für die Stadt, allerdings wolle er keine neuen Detailhandelsflächen ausweisen. Auch Stadtrat Luigi Gallo befürchtet zuviel Angebot an Konsummöglichkeiten mit dem Errichten von Zentren wie Benko am Areal des Busbahnhofs, dem angekündigten Megastore der Aspiag und nun dem Super-Twenty von Podini, wie Gallo es auf seiner facebook-Seite nennt: "Ma se gli abitanti (noi) sono sempre gli stessi, il potere d' acquisto cala (siamo in crisi o sono balle?) chi andrà a comprare, cosa , come ( facendo debiti)? E inoltre per favore evitiamo ulteriori frasi retoriche sul piccolo commercio di vicinato da rilanciare ... qui secondo me fra qualche anno anche i medi supermercati di quartiere andranno in crisi..."

Die Gemeinde Bozen wird das Projekt bewerten, so wie sie es mit jenem der Signa Gruppe bzw. jenem der Erlebnishaus-Gruppe getan hat. Nach Einlangen des offiziellen Antrages der Podini-Holding bleiben 30 Tage Zeit, um ein erstes Urteil abzugeben. Dass es länger dauern könnte, hat Pasquali bereits angekündigt.