Gesellschaft | Sanität

Sprechen und singen für die Sanität

In Rom steht die Rettung der kleinen Krankenhäuser auf dem Programm, in Schlanders wird ein Flashmob ins Leben gerufen. Tanzen und singen, statt protestieren.

Beatrice Lorenzin, die italienische Gesundheitsministerin, hat heute, am 22. Oktober, um 18.30 keine Zeit. Ihr Kabinettchef wird sie in Rom vertreten, wenn Landesrätin Martha Stocker, sowie die SVP- Parlamentarier Renate Gebhard, Albrecht Plangger und Mauro Ottobre vom PATT  für den Erhalt der Kleinkrankenhäuser eintreten wollen.

Martha Stocker gibt sich pragmatisch. Man wolle zwar ausloten welchen politischen und gesetzlichen Spielraum es gibt, um die Schließung der Geburtenabteilungen in Innichen und Sterzing abzuwenden, auch die Facharztausbildung wolle man ansprechen. Wie weit man kommen werde, sei abzuwarten. "Ich gehe davon aus, dass es ein Vorgespräch wird", sagt Stocker, "bei Ministerin Lorenzin werden wir einen Termin brauchen."

Nicht warten wollen indes die Schlanderser Jugendlichen. Pia Tscholl, die 18-Jährige Schülerin, die eine Online Petition gegen die Schließung der Geburtenabteilungen in Südtirol ins Leben gerufen hatte, nimmt teil, macht auch mit, ruft einmal mehr auf: "Qualität zählt hier mehr als Quantität." Dass Abteilungen schließen sollen, will sie nicht sang- und klanglos hinnehmen. Auf Facebook fordert Tscholl:

"Auf Kosten von Qualität soll gespart werden, weil die Quantität an Geburten nicht stimmt: Abteilungen sind in Gefahr! Setzen wir ein Zeichen und lassen wir die die Stimme der Jugend hören!"

Keine Mahnwache soll es diesmal sein, sondern ein "Flashmob gegen die Schließung der Geburtenstation von Schlanders - tanzt einfach mit!" "Wir wollen noch einmal unterstreichen, wie wichtig uns unser Krankenhaus ist, dass es dringend notwendig ist, alle Grundversorgungen beizubehalten, dass es gegen den Willen der Bevölkerung ist so gravierende Beschneidungen am Gesundheitswesen vorzunehmen und dass wir das unserer Regierung auch zeigen wollen", erklärt Tscholl.

Die Südtiroler können nicht nur meckern, nörgeln und schimpfen, sie  können auch Tanzschritte einstudieren. Treffpunkt : Donnerstag, 30.10 und Freitag, 31.10.2014 um 19:00 Uhr beim Dammelplatz und 19:30 Uhr beim Dorfplatz von Schlanders