Kultur | WasWannWo

Erstes Opfer bei Stiftung Sparkasse

Zumindest vorübergehendes Aus für den Kultur- und Veranstaltungskalender WasWannWo. Warum die Stiftung Sparkasse bei ihren eigenen Produkten kürzt.

Aus nach knapp sechs Jahren für WasWannWo. Mit der August-Ausgabe erscheint der von der Stiftung Südtiroler Sparkasse herausgegebene Kultur- und Veranstaltungskalender das letzte Mal.  Zumindest vorerst. Denn auch wenn in den vergangenen Tagen alle am Projekt Beteiligten über die Einstellung der Publikation informiert wurden, hofft Stiftungsdirektor Andreas Überbacher immer noch, dass es  sich um kein endgültiges Ende sondern um einen vorübergehenden Tiefschlaf handelt.

Immerhin hat man bei der Stiftung Sparkasse in den vergangenen Jahren „viel Herzblut“ in die Publikation gelegt, die im November 2008 als gedruckte kleine Schwester des Onlinekulturportals www.kultur.bz.it geboren worden war. Bald lieferte sie neben einem monatlichen Überblick über das Kulturgeschehen im Land auch launige und zeitgeistige Kolumnen bekannter AutorInnen wie Kurt Lanthaler
, 
Selma Mahlknecht
, Helmuth Schönauer
, Mateo Taibon, Florian Kronbichler oder des mittelweile verstorbenen 
Herbert Rosendorfer
. Doch trotz der Begeisterung aller Beteiligten wurde das Produkt nicht in dem Maß angenommen, wie man gehofft hatte, meint Andreas Überbacher. Dies wurde nicht zuletzt in einer Umfrage im vergangenen Jahr deutlich.

Stiftungsprojekte auf dem Prüfstand

Tatsachen, vor denen der Verwaltungsrat der Stiftung nun auch angesichts der knapperen wirtschaftlichen Situation nicht mehr die Augen verschließen konnten. Schließlich schlug der Veranstaltungskalender ohne Einrechnung von Bewerbungskosten und internen Personalkosten jährlich mit 230.000 Euro zu Buche. Dies mag für die bislang kapitalkräftige Stiftung keine gewaltige Summe sein. Doch nachdem im dividendenlosen Geschäftsjahr 2014  und unter dem neuen Präsidenten Karl Pichler alle Stiftungsprojekte auf den Prüfstand gehievt worden sein, galt es laut dem Stiftungsdirektor auch mit einem guten Beispiel voranzugehen. „Wir können schließlich nicht nur gegenüber allen unseren Partnern Sparen predigen und selbst das Geld mit vollen Händen ausgeben.“ Schmerzhaft sei die Entscheidung dennoch – und das wohl nicht nur in der Südtiroler Sparkasse.  

Unberührt von den Kürzungen bleibt in jedem Fall das von der Internet-Agentur endo7 herausgegebene Kulturportal, bei dem die Stiftung Sparkasse als Sponsor fungiert. Dort hofft man nun wohl wie bei vielen anderen Kulturinitiativen im Land darauf,  dass die Stiftungstochter Sparkasse bald wieder in die Gewinnzone zurückkehrt – und damit die Gefahr abgewendet wird, in Zukunft ebenfalls in einen Tiefschlaf versetzt zu werden.