Umwelt | Radarkontrollen

Viel nachzuholen auf der A22

Laxe Geschwindigkeitskontrollen und ein Autobahnpräsident, der sie als „Fallen“ bezeichnet. Kritik vom Dachverband für Umweltschutz an Walter Pardatscher.

Neue Kritik vom Dachverband holte sich der A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher ein, als er vergangene Woche bestätigte, es gebe auf der A22 keine fix installierten "Radarfallen". Dass Pardatscher bei dieser Gelegenheit von "Fallen" anstatt von Geschwindigkeitskontrollen sprach, fiel unangenehm auf. Es sei laut Dachverband fraglich, ob die Geschäftsführung der A22 angesichts dieser Wortwahl und der laxen Kontrollen überhaupt daran interessiert ist, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten wird.

Ob man dadurch den deutschen Autofahrern, die auf dem Großteil ihrer Autobahnen keine Geschwindigkeitsbegrenzung gewohnt sind, einen Gefallen machen möchte? Fakt ist, dass man auf der A22, verglichen mit anderen Autobahnen, in Sachen Geschwindigkeitskontrollen noch viel aufzuholen hat. 

"Sprichwörtlich italienische Verhältnisse" herrschen hier laut Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Dabei ist dieser Ausspruch unzutreffend, da im Rest Italiens auf den Autobahnen bereits weitaus bessere und effizientere Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden, informiert der Dachverband. In der Tat ist auf den meisten italienischen Autobahnen das sogenannte TUTOR-System in Betrieb, eine fix installierte Geschwindigkeitskontrolle mit entsprechender Ausschilderung, die den Autofahrer warnt, und die auch die Durchschnittsgeschwindigkeit des Autofahrers misst. Nur auf der A22 sträubte man sich bisher, das System einzuführen. In Österreich, wo man ein ähnliches System zur Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung hat, sind auf vielen Strecken die Unfälle bereits um über 50 % zurückgegangen.