Chronik | Gewalt

Gipfel gegen Gewalt

Für Freitag, 26. September hat Regierungskommissärin Elisabetta Margiacchi einen Sicherheitsgipfel einberufen, um über Maßnahmen zu den jüngsten Gewalttaten zu reden.

Verbesserungen in der Gewaltprävention, aber auch bessere Maßnahmen in der Repression von Gewaltaktionen und Gewalttätern. Das sollen die Themen sein, die am Freitag, 26. September auf einem sogenannten Sicherheitsgipfel des Bozner Regierungskommissariats diskutiert und wenn möglich in konkrete Maßnahmen einfließen. Die jünsten Vorfälle von sexueller Gewalt am Bozner Boden, die Messerstecherei in Meran, die Schlägerei zwischen Jugendlichen in Leifers, dazu die zahlreichen Einbrüche und geknackten Bankomat zeigten ein Ansteigen von Gewaltbereitschaft vor allem unter jungen Leuten, so das Fazit auch der Landesregierung.

Ein derartiger Sicherheitsgipfel wurde von der Landesregierung bereits vor einem Jahr im Sommer 2013 veranstaltet, damals ebenfalls unter dem Verdikt der steigenden Gewalt und wiederum unter Einbeziehung von Staatsanwaltschaft, Quästur, Jugend- und Sozialämtern, jedoch ohne die eigentlich Betroffenen: die Jugendlichen. Wie nehmen die Jugendlichen selbst das Phänomen Gewalt wahr, wie bringen sie es zur Sprache, was brauchen und fordern sie? Und, was haben sie der laufenden Diskussion sonst noch hinzuzufügen? 

Auch derzeit wird "die Gewalt unter Jugendlichen" wiederum nur von Politikern debattiert, Luigi Spagnolli, der strengere Gesetze zur Eindämmung von Jugend- und Kleinkriminalität fordert, Vize Klaus Ladinser, der strengere Kontrollen durch die Polizei einführen will oder eben auch der Landeshauptmann, der sagt: "Solche Gewalttaten werden oft von jungen Menschen verübt, die zuvor schon auffällig geworden sind, die die Schule abgebrochen und in der Arbeitswelt nicht Fuß gefasst haben". Kontakt aufnehmen will die Landesregierung jetzt mit Staatsanwaltschaft, Quästur und Jugendgericht um zu eruieren, inwieweit es auch in Sachen Repression neue Möglichkeiten gibt. "Wir wollen wissen, welche Maßnahmen wir beispielsweise setzen können, um solche jungen Menschen im Strafvollzug oder nach der Haftentlassung zu begleiten, damit ein Rückfall bestmöglich verhindert werden kann", so der Landeshauptmann, der nicht nur die Begleitung mit berufsbildenden Maßnahmen als Beispiel nannte, sondern etwa auch Antiaggressionstrainings, die in vielen Staaten bereits Standard seien.