Chronik | Regionalwahlen

Italiens Wähler bleiben zu Hause

Gewonnen hat Mitte-Links, verloren hat die Demokratie: Erschreckender Einbruch der Wahlbeteiligung bei den Regionalwahlen in der Emilia Romagna und Kalabrien.

Was heißt es, wenn nicht einmal 38 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen? Das ist die drängendste Frage, die das Ergebnis der vorgezogenen Regionalwahlen in der Emilia Romagna und Kalabrien der Politik aufgibt. Vor allem in der Emilia ist der Schock über einen massiven Einbruch der Wahlbeteiligung groß. 37,7 Prozent nach 68,1 Prozent bei den letzten Wahlen – das entspricht einem Minus von mehr als 30 Prozentpunkten. Etwas besser Kalabrien, wo zumindest 43,8 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gingen.

Ein klarer Verlust für die Demokratie, der die Sieger der Wahl in den Hintergrund drängt. In beiden Regionen haben die Kandidaten von Mitte-Links das Rennen gemacht - in der Emilia Romagna erreichte PD-Mann Stefano Bonaccini 49,05 Prozent der Stimmen, in Kalabrien erreichte PD-Kandidat Mario Gerardo Oliverio 61,53 Prozent. Weiteres starkes Signal aus der Hochburg der Linken Emilia Romagna: Alan Fabbri, Kandidat der Lega Nord, kassierte mit 29,85 Prozent fast ein Drittel aller Wählerstimmen.

"Male affluenza, bene risultati: 2-0 netto" – so lautete der Tweet, mit dem Regierungschef Matteo Renzi das Ergebnis kommentierte. Doch angesichts dieser Daten wird die Analyse wohl weiter gehen müssen.