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Die Siegerfilme der 29. Bozner Filmtage

"Chrieg", der Debütfilm des Schweizers Simon Jaquemet wurde bei den Bozner Filmtagen als bester Spielfilm ausgezeichnet, weitere 3 Preise wurden vergeben.

Mit beinahe 70 Filmen und einem Festivalpublikum von 4.000 Besuchern konnten die 29. Bozner Filmtage in diesem Jahr aufwarten. Und wie jedes Jahr wurde die Preisverleihung der in den verschiedenen Wettbewerben startenden Filme mit Spannung erwartet.

Von den 7 Spielfilmen konnte der junge Schweizer Regisseur Simon Jaquemet mit seinem "Chrieg" die Jury für sich gewinnen: "Ein Film, der eine mutige und risikobereite Haltung des Regisseurs zeigt, der mit der bewussten Auswahl seiner Schauspieler und dem gekonnten Einsatz filmischer Mittel überzeugt," begründete Schauspielerin Eva Mattes die Entscheidung der Jury, mit ihr Nikolai Nikitin und Oliver Rauch. Jaquemet erhält den Preis des Landes Südtirol und ein Preisgeld von 6.000 Euro. Der Film erzählt die Geschichte von Matteo, einem Jungen, der in einem Erziehungscamp hoch oben auf einer Alm die revoltierenden Jugendlichen Anton, Dion und Ali kennenlernt und mit ihnen gefährliche Trips in die Stadt unternimmt: Sie führen Krieg gegen die Erwachsenen, gegen alles und jeden, heißt es im Programmheft.  Lobend erwähnt wurden gleiche zwei weitere Filme, nämlich "Hedi Schneider steckt fest" der Münchnerin Sonja Heiss und "Wir sind jung, wir sind stark" von Burhan Qurbani.

Im Genre Dokumentarfilm waren ebenfalls 7 Filme zu sehen, hier entschied sich die Jury für "Die Böhms - Architektur einer Familie" des Deutschschweizers Maurizius Staerkle Drux, der die Architektendynastie der Böhms in 87 Minuten zeichnete. Es sei aber nicht nur ein Familienporträt, sondern die Auseinandersetzung mit der Architektur in Europa, die der Regisseur gekonnt und mit viel Musikalität in filmische Sprache übersetzt habe, so die Begründung der Jury um Annina Wettstein, Tiziana Aricò und Daniele Arielli. Das Preisgeld für den besten Dokufilm beträgt 5.000 Euro. Lobend erwähnt wurde der Film "I want to see the manager" des Südtiroler Regisseurs und Produzenten Hannes Lang. "Ein prägnanter Kommentar auf eine globalisierte Welt, von der Lang mit viel Originalität erzählt".

Von den 26 Kurzfilmen war es "Lila" von Carlos Lascano, der die Jury und das Publikum begeisterte. Gleich beide Auszeichnungen gingen an den Spanier, der "eine Geschichte voller Optimismus in technischer und ästhetischer Perfektion" erzählt, so das Urteil der Kurzfilm-Jury. Und der Publikumspreis der Filmtagebesucher ging an den mitreißenden Film von Marcus Rosenmüller "Brenna tuat's schon lang", 90 Minuten über den Ausnahmemusiker Hubert von Goisern.