Kultur | Preisverleihung

Künstlerischer Widerstand ausgezeichnet

Der Punkband Pussy Riot wird für ihren Mut, das "Wagnis Öffentlichkeit" angenommen zu haben, der Hannah-Arendt-Preis verliehen. Preisträger ist auch Juri Andruchowytsch.

Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina waren nach einem Auftritt in der Moskauer Erlöserkathedrale zu Straflager und Zwangsarbeit verurteilt, Ende 2013 im Vorfeld der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi vom russischen Präsident Wladimir Putin höchstpersönlich begnadigt und daraufhin freigelassen worden.

Nun erhalten die beiden Aktionskünstlerinnen der feministischen, regierungs- und kirchenkritischen Punkrock-Band den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken. Der Preis wird von der Heinrich-Böll-Stiftung und der Stadt Bremen vergeben und ist dieses Jahr mit 10.000 Euro dotiert.

Mit den Aktionskünstlerinnen möchte die Jury auch all jene würdigen, die trotz Verfolgung an ihrem Widerstand gegen die reaktionäre Wende in Russland festhalten, erklärte die Heinrich-Böll-Stiftung am Donnerstag.

Gemeinsam mit den zwei Pussy-Riot-Mitgliedern wird auch der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch ausgezeichnet. Er sei seit Jahren schon eine "wichtige literarische Stimme der demokratischen Bewegung der Ukraine", so die Stiftung. Mit der Verleihung des Preises an ihn drücke die Jury auch ihre Achtung für die MitstreiterInnen einer unabhängigen und demokratischen Ukraine aus.

Die Verleihung findet am 5. Dezember im Bremer Rathaus statt.