Wirtschaft | Energie

Stromreiches Land

In Südtirol wird mehr elektrische Energie erzeugt als verbraucht; rund 44 Prozent des Stroms wurden im Jahr 2013 vom Dienstleistungssektor verbraucht.

Südtirol ist "energetisch unabhängig", potentiell zumindest. Das besagt eine neue Studie des Landesstatistikamtes Astat zur Nutzung der elektrischen Energie und der erneuerbaren Quellen. In Südtirol wird mehr elektrische Energie erzeugt als verbraucht wird und der Stromverbrauch insgesamt ging auch im Jahr 2013, wie bereits 2012, zurück.

Im Wachstum begriffen ist auch die SEL Landesenergiegesellschaft, die in einer Presseaussendung mitteilt, dass vor kurzem der 500. Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz bei der Gruppe angetreten ist. Der konstante Anstieg der Mitarbeiterzahl bei der SEL Gruppe stehe auch für das Potential und die Dynamik des Energiesektors, insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien.

Zwischen 2008 und 2012 nahm die Produktion von elektrischer Energie stetig zu und hielt einen konstanten Anteil von 2% an der gesamtstaatlichen Stromproduktion. Die zentrale Rolle dabei kam der Energie aus Wasserkraft zu, allein im Jahr 2012 waren es 92% des in Südtirol erzeugten Stroms.

Bis 2011 stieg der Stromverbrauch an, begann jedoch in den Jahren 2012 und 2013 zu sinken. Nur der Verbrauch der privaten Haushalte nahm im Lauf des Jahres 2013 wieder zu. In diesem Zusammenhang ist die Analyse des durchschnittlichen Verbrauchs nach Person und nach Haushalt interessant. Im Beobachtungszeitraum sinkt die durchschnittliche Haushaltsgröße von 2,45 (2008) auf 2,40 Personen (2012) und die Anzahl der Haushalte steigt. Die Zunahme des Stromverbrauchs der privaten Haushalte hängt also damit zusammen, dass es in Südtirol kleinere, dafür mehr Privathaushalte gibt, und der Stromverbrauch wird pro Haushalt berechnet. 

Fast die Hälfte der elektrischen Energie wird vom Dienstleistungssektor verbraucht, 44 Prozent, gefolgt vom produzierenden Gewerbe (28,2%), vom Verbrauch der privaten Haushalte (22,2%) und der Landwirtschaft (5,6%).

In Sachen erneuerbare Energie steht Südtirol im Vergleich mit dem europäischen Kontext ebenfalls gut da. Die Strategie Europa 2020 hat für Italien festgelegt, dass 17% des Energiebedarfs über erneuerbare Quellen gedeckt werden sollen. Mit 38,7% hat Südtirol diese Vorgabe nicht nur bereits erreicht, sondern auch klar übertroffen.