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Keine Mega-Brücke in Sigmundskron

Die Bürger von Sigmundskron lehnen das Siegerprojekt zum Ideenwettbewerb eines neuen Verkehrsknotenpunkts ab. Kritisch gesehen wird auch die Umwidmung des Mebo-Centers.

Die Sigmundskroner haben es Landesrat Florian Mussner deutlich gesagt: Ein derart aufwändiges Projekt zum Errichten eines neuen Verkehrsknotenpunkts bei Sigmundkron kommt für sie nicht in Frage. Auf der Bürgerversammlung im Gasthaus Schenk wurde das neue intermodale Mobilitätszentrum bzw. das Siegerprojekt eines Ideenwettbewerbs vorgestellt: Die heutige Brücke würde flussabwärts verlegt und zwar so, dass die Bahntrasse darunter verläuft, also keine Schranken mehr notwendig sind, für die Sigmundskroner gäbe es einen neuen verkehrsfreien Platz mit ausreichend Parkmöglichkeiten für 250 Autos. Die Kosten für das Verkehrszentrum belaufen sich auf 37 Millionen Euro, referierte Landesrat Mussner, bekräftigte aber auch, dass es sich beim Projekt um einen Ideenwettbewerb handle und nicht um ein beschlossenes Projekt.

Die Grünen im Landtag kritisierten, dass das Mobilitätszentrum ohne Einbeziehung der Bevölkerung gestartet worden war und fordern die Landesregierung auf, das Projekt zurückzuziehen und die Planung des “Mobilitätsknotenpunktes Sigmundskron” ein weiteres Mal in einem partizipativen Prozess von vorne zu beginnen. Das neue Projekt sollte die ökologischen landschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Bauwerks auf ein Minimum reduziert und von der Bevölkerung akzeptiert wird.

Der Bozner Gemeinderat Rudi Benedikter hingegen warnte vor einem Zusammenlegen der beiden Bauvorhaben Verkehrszentrum Sigmundkron und Umwidmung des Mebo-Centers. Es sei "sonnenklar", dass die beiden Projekte zusammenhängen würden, so Benedikter, denn der neue Verkehrsknotenpunkt erhöhe die gewerbrliche Attraktivität, also auch den Immobilienwert des Mebo-Centers. Nicht zuletzt würden die beiden Projekte gemeinsam einen "idealen Brückenknopf" für ein Firmian II, für eine Ausweitung der Stadt Richtung Westen ergeben, ganz gegen die im Masterplan eingetragene Bebauungsgrenze von Bozen.