Gesellschaft | Sanität

Die Sache mit der Zufriedenheit

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes wurden zu ihrer Arbeitszufriedenheit befragt. Nun wurden die Ergebnisse präsentiert.

Zufriedene Mitarbeiter sind das A und O eines guten Unternehmens, das ist man sich auch beim Südtiroler Sanitätsbetrieb sicher. Deshalb wurde das Personal im Zeitraum vom 15. Februar bis zum 31. März 2016 befragt, wie zufrieden sie mit ihrer aktuellen Arbeitssituation sind. Die erhobenen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Insgesamt 9.572 Mails wurden an die Emailadressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versendet. Darin war ein Link enthalten, der den Empfänger zum Fragebogen weiterleitete. Durchgeführt wurde die Befragung vom „Laboratorio Management e Sanità, Istituto di Management“ der „Scuola Superiore Sant’Anna di Pisa“. Von den 9.572 Personen haben sich 2.421 beteiligt, das entspricht einer Quote von 26%. Folglich haben 74% den Fragebogen nicht ausgefüllt. Thomas Schael, Generaldirektor des Sanitätsbetriebs Südtirol, ist begeistert von den Zahlen. „Die Rücklaufquote ist sehr gut. Der Rest wird sich wahrscheinlich gefragt haben: was soll dieser Fragebogen? Dennoch sind die Zahlen repräsentativ, das Ergebnis valid“. Schael sieht die 74% nicht als Zeichen des Protestes, er vermutet, dass einige auch gar nicht interessiert waren, ihre Meinung zu äußern. Laut dem Generaldirektor wurde aber mit Infoveranstaltungen, Infomails, Artikel in der hauseigenen Zeitung und auf der Webseite der MeS massiv auf die Erhebung aufmerksam gemacht. Auch für Lukas Raffl, Abteilungsdirektor für Kommunikation, sind die Zahlen „100 Prozent hieb- und stichfest“.

Doch nun zu den Ergebnissen. 50 Prozent der Befragten, also der 26 Prozent, sind mit der Entscheidung, den Sanitätsbetrieb als Arbeitsplatz gewählt zu haben, zufrieden. 40 Prozent würden den Südtiroler Sanitätsbetrieb als Arbeitgeber weiterempfehlen. Befragt wurde das Personal auch hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit Vorgesetzten. Dabei gaben nur 37 Prozent an, das Gefühl zu empfinden, dass ihre Verbesserungsvorschläge ernst genommen werden. 40 Prozent erhielten regelmäßig Rückmeldung, 60 Prozent sprachen von regelmäßigen Treffen zum Informationsaustausch.

Die einzigen Schwachstellen seien, so zumindest das Team um Generaldirektor Schael, bei der Informatisierung und bei der Information über die Budgetplanung auszumachen. So stehen 53 Prozent eher negativ zum Nutzen des aktuellen IT-Systems, es trage laut ihnen zu wenig zur Unterstützung ihrer Arbeit bei. Ganze 80 Prozent glauben, dass der Sanitätsbetrieb anhand des Budgets gesteuert wird. 30 Prozent sind der Meinung, dass die Budgetziele für die Organisation ihrer Arbeit relevant sind.

Dadurch, dass die Links zu den Fragebögen an die Emailadressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschickt wurden und beim Fragebogen auch Daten wie der Arbeitsort erhoben wurden, wirft dies die Frage auf, ob die nötige Anonymität gegeben war. Die Teilnehmer mussten Matrikelnummer, Geburtsdatum, Namen und Nachnamen angeben, um den Fragebogen auszufüllen. Dies diente dazu, um ein mehrmaliges Ausfüllen des Fragebogens zu verhindern, die Daten wurden laut dem Institut danach gelöscht. „Die Anonymität war garantiert”, ist sich Schael sicher, „die Sanität steht also gar nicht mal so schlecht da“. Bleibt also nur noch die Frage, inwiefern die Zahlen gültig sind, zumal sie „representativ verkauft“ werden, also für alle 9.572 sprechen.