Umwelt | Alpbach

Ein Jungforschertitel geht nach Bozen

Ksenia Morozova, Forscherin an der unibz, erhielt den Euregio-Jungforscher-Preis 2016. Nun hat sie über ihre Erfindung und ihre Zukunftspläne gesprochen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Frau Morozova, Sie haben den Euregio-Jungforscherinnen-Preis gewonnen. Ihr Fachgebiet war der Bereich Lebensmitteltechnologie. Mit was haben Sie sich genau beschäftigt?
Ich habe eine neue Methode erfunden, die die Wärmemenge beim Stoffwechsel von Äpfeln und Trauben misst. Diese Methode habe ich dann benutzt, um die Temperaturschwankungen während des Gärungsprozesses zu veranschaulichen.

Welche Maschine haben Sie dabei verwendet?
Ich habe ein isothermes Kalorimeter benutzt. Das Innere der Maschine ist mit einem Öl gefüllt, dies erklärt auch die Größe der Maschine (Kopiermaschinengröße, Anm. d. Red.). Die Temperatur im Inneren der Maschine geht konstant mit der Temperatur der Probe mit, um so die Gärungstemperatur zu messen. Die Impulse wandelt der Computer dann in eine Wärmekurve um. Auf dieser ist dann zu sehen, dass die Temperatur zuerst stark ansteigt und mit dem Verenden der Bakterien langsam wieder auf Null sinkt. Aus diesen Wärmekurven kann man dann analysieren, wie sich die Bakterien verhalten.

Was konnte man beispielsweise schon herausfinden?
Beispielsweise konnte festgestellt werden, dass die Kurve sehr niedrig ausfällt, wenn die Bakterien Schwierigkeiten beim Gärungsprozess haben.

Welche Vorteile bringt diese Methode mit sich?
Man kann so herausfinden, welche Bakterien die Besten für den Wein sind, oder bei welchen pH-Wert sie am besten arbeiten. Der größte Vorteil ist aber der geringe Aufwand. Man benötigt nur eine kleine Probe, beispielsweise eine Traube oder ein Stück eines Apfels. Wo man anderorts noch 20 Liter Wein für eine Analyse benötigt, können wir 36 Proben gleichzeitig analysieren. Es würde ein Milliliter des zu analysierenden Weins genügen.

Mit der Auszeichnung war auch ein Preisgeld von 2000€ verbunden. Gibt es schon „Investitionspläne“?
Oh ja, die gibt es (lacht). Mit einem Teil des Geldes würde ich gerne nach Russland, also nach Moskau fahren, um meine Familie zu besuchen. Es gibt zwar Skype, aber das ist auf die Dauer auch nicht das Wahre. Was mit dem Rest passiert, weiß ich noch nicht. Ich kann es ehrlich gesagt noch nicht so ganz fassen, dass ich diesen Preis bekommen habe. Ich bin überglücklich, zumal es sich für mich nicht nur einen bloßen Preis mit Preisgeld, sondern um ein großes Zeichen der Anerkennung handelt.