Gesellschaft | Flüchtlinge

"Eine humanitäre Pflicht"

Die Erstversorgungsstelle für Flüchtlinge am Brenner wird bald Realität werden. Den formalen Auftrag dazu erhalten die Sozialdienste Sterzing in den nächsten Tagen.

Eine Wohnung habe man bereits im Auge, in einem privaten Wohnhaus in der Ortschaft Brenner, berichet die Direktorin der Bezirksgemeinschaft Sterzing, Christina Tinkhauser. Jetzt müsse man noch mit dem Besitzer und den Mitbewohnern reden, ob auch diese einverstanden wären, die Erstversorgungsstelle für Flüchtlinge im Haus zu haben. 

Gesucht habe man eine solche Unterkunft bereits seit einer Weile, erzählt auch Franz Kompatscher, Bürgermeister am Brenner. Eine Anlaufstelle, wo die täglich von Süden kommenden Menschen auf der Flucht etwas Wärme, ein Essen und für kurze Zeit Ruhe und Rast finden. Denn mehr dürfe es auch nicht sein: "Diese Erstversorgung muss im Rahmen der humanitären Hilfe ablaufen, nur so können wir eine solche Stelle überhaupt einrichten," erklärt Christina Tinkhauser. Die Flüchtlinge hätten allesamt den Status der Illegalität, deswegen müsse man besonders vorsichtig sein und sich im richtigen rechtlichen Rahmen bewegen. "Deswegen ist es wichtig, dass diese Menschen nicht länger als ein paar Stunden oder höchstens eine Nacht in dieser Anlaufstelle bleiben, für länger haben wir keine rechtliche Handhabe."

Den formalen Auftrag wird ihre Dienststelle, die Bezirksgemeinschaft Sterzing in den nächsten Tagen vom Land erhalten, sagt Tinkhauser. Bisher habe man sondiert, gesucht und nachgefragt, immer in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brenner und den Landesämtern. "Mit dem Abteilungsdirektor des Sozialwesens, Luca Critelli stehen wir in ständigem Austausch, wir wollen diese Wohnung unbedingt so bald wie möglich einrichten, aber eben so, dass wir rechtlich in Ordnung sind." Noch hat es am Brenner nicht geschneit, doch die Kälte des Winters ist da und an der Flüchtlingssituation habe sich nichts geändert. Das Bild sei dasselbe, berichtet Franz Kompatscher, jeden Tag träfen neue Flüchtlinge ein, die am Brenner gezwungenermaßen einen Halt auf ihrer langen Reise einlegen müssten. Er, der Bürgermeister hätte gerne eine Wohnung, eine Anlaufstelle direkt am Bahnhof gehabt, doch die RFI, die Verwaltung der italienischen Eisenbahn brauche die Wohnungen dort für die eigenen Angestellten. 

Nun scheint die Erstversorgungsstelle also bald Realität zu werden, dem Bürgermeister vom Brenner ist das sehr recht, wie er sagt. "Das ist wirklich eine Sache der Humanität, diesen Leuten zu helfen und das machen wir auch gerne. Nur mehr sollte es nicht werden." 

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Profil für Benutzer Riccardo Dello Sbarba
Riccardo Dello… Do., 27.11.2014 - 16:21

Bene, ma quanto tempo è già passato dal primo annuncio? E quanto ancora ci vorrà? Intanto al Brennero ogni giorno in più è un giorno in più di gelo e abbandono per tante persone, bambini compresi.

Do., 27.11.2014 - 16:21 Permalink