Gesellschaft | Gaza-Konflikt

Das Friedens-Hashtag

Friedensoffensive in den Sozialen Netzwerken: Eine jüdisch-muslimische Twitter-Kampagne setzt den Bildern aus Gaza Hoffnung entgegen.

Den Anfang machten die Journalistin Sulome Anderson und ihr Freund Jeremy. Sie libanesischer Abstimmung, er Jude. Während stündlich neue Schreckensmeldungen aus Gaza einrudelten, schrieben sie die Botschaft "Juden und Araber lehnen es ab, Feinde zu sein“ auf ein Blatt Papier, hielten es vor eine Kamera, küssten sich vor dem Abdrücken und posteten das Ergebnis auf Facebook und Twitter. Zwei Wochen später hat es ihr Bild in den Sozialen Netzwerken nicht nur zur Berühmtheit gebracht: Unter dem Hashtag #JewsAndArabsRefuseToBeEnemies, aber auch auf  Facebook finden sich mittlerweile unzählige weitere Paare oder auch Einzelpersonen, die den Schreckensbildern aus Gaza Botschaften der Freundschaft, Liebe und Toleranz entgegensetzen.

„Meine Mutter ist Jüdin, mein Vater Moslem. Soll ich meine eigene Feindin sein?“, schreibt dort beispielweise eine junge Frau. „Lasst uns den Konflikt nicht an die  kommende Generation weitergeben“, ruft ein Kommentator unter dem Bild zweier Kinder auf. „We coha-bitate in peace, that’s also a solution“ die Botschaft eines jüdisch-arabischen Männer-Paares vor Friedensfahne. Botschaften, die Hoffnung machen und einmal mehr die starken Seiten von Sozialen Netzwerken aufzeigen. Dort wird mittlerweile auch in Italien unter dem Hashtag zu Flashmobs aufgerufen,  um Frieden oder zumindest einen Waffenstillstand in Gaza zu fordern.  

Kann ein Hashtag tatsächlich Frieden nach Nahost bringen, fragt mittlerweile selbst der TV-Sender CNN.  Ernüchternde Antworten gab nicht zuletzt die Begründerin der Kampagne Sulome Anderson - in einem Artikel, den sie laut österreichischem Standard für das "New York Magazine" über ihr Leben nach dem Hashtag schrieb. Nach dem Bekenntnis, einen jüdischen Mann zu lieben, sei sie online als "Schlampe" beschimpft worden. Und Andersons Mutter sorgte sich, dass ihre Tochter bei ihrer nächsten Reise in den Libanon angegangen werden könnte.

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Andrea Terrigno Do., 31.07.2014 - 09:45

... und Italien verkauft weiterhin fröhlich Waffen an Israel.
Es ist auch schon vorgekommen, dass israelische Militärs Waffen an Hamas verkauft haben.

Do., 31.07.2014 - 09:45 Permalink