Kultur | Veranstaltung

Im Bann der Museen

Acht Museen hielten am Freitag Abend ihre Tore neun Stunden lang bis 1 Uhr nachts offen: Die Lange Nacht der Museen war heuer der Jugend gewidmet.

An den Menschenmengen, die am Freitag Abend durch Bozen zogen, kam kaum einer vorbei, der in der Landeshauptstadt unterwegs war. Es waren nicht die Besucher des vor Kurzem eröffneten Weihnachtsmarkt, die die Stadt bis spät in die Nacht belebten – oder, besser gesagt, nicht nur. Denn neben den in den Christkindlmarkt Verschossenen waren zahlreiche Menschen unterwegs, um sich eine etwas andere Art von Kultur zur Genüge zu führen. Es war die Lange Nacht der Museen, die kleine und große Besucher von nah und fern am 27. November nach Bozen lockte. Acht Museen hielten ihre Tore zwischen 16 Uhr und 1 Uhr nachts offen, bei freiem Eintritt.

Wenige Stunden nach Ende der Veranstaltung ziehen die Organisatoren der Langen Nacht der Museen Bilanz. “Zusammen verzeichnen die acht teilnehmenden Museen, und zwar Schloss Runkelstein, das Stadtmuseum Bozen, das Archäologiemuseum, das Museion, das Merkantilmuseum, das Naturmuseum und heuer erstmals auch die Dokumentations-Ausstellung im Siegesdenkmal und der neue Sitz des Schulmuseums, rund 20.000 Eintritte”, zeigen sich die Zuständigen zufrieden, “und das trotz des Streiks von Trenitalia, der einige davor abgeschreckt haben dürfte, mit dem Zug in die  Landeshauptstadt zu fahren”. “Auffallend viele Einwandererinnen und Einwanderer” hätten heuer neben Einheimischen und Touristen die Gelegenheit wahrgenommen, die bewahrten und ausgestellten Schätze genauer kennenzulernen und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ein Grund dafür dürfte sein, dass sichim Vorfeld der Langen Nacht der Museen einige Freiwillige bereit erklärt hatten, die Bewohner des Hotel Alpi, bei denen die Veranstaltung auf großes Interesse gestoßen war, durch die Stadt zu begleiten.

Neben Führungen für Erwachsene und Kinder, Workshops und Verkostungen fanden in allen teilnehmenden Museen Konzerte von Jugendbands statt. Organisiert hatte diese der junge Bozner Maximilian Oberrauch. “Museen sind Orte, wo nicht nur etwas ausgestellt wird, sondern wo sich Menschen treffen und austauschen können und Musik kann hier sehr gut behilflich sein”, erklärt er.

Mit der Langen Nacht der Museen schloss sich auch das Themenjahr “Young & Museum”. 2015 war von der Abteilung Museen dazu ausgerufen worden, mit dem Ziel, Jugendliche durch eigens auf sie zugeschnittene Initiativen für die Museen Südtirols zu begeistern. Aus diesem Grund stand auch die Lange Nacht der Museen vor allem im Zeichen der Jugend. Neben den Konzerten wurden in zwei Museen Projekte vorgestellt, die junge Menschen zum Thema Museum erarbeitet hatten. Im Archäologiemuseum ging es um das Projekt “Il museo che ispira” und künstlerische Aktionen, mit denen OberschülerInnen ihre Sicht auf das Museum erklären. Im Naturmuseum wurden von Jugendlichen realisierte Videoclips zum Thema “Wildnis” gezeigt.

“Die Besucherzahlen bestätigen das anhaltende Interesse der Bevölkerung”, freuen sich die Organisatoren der acht Museen, die von der Langen Nacht als “gelungene Veranstaltung” sprechen.