Gesellschaft | Mangel

38 Neue für Brixen

14 Arztstellen und 24 im Bereich Pflege, Sanitätstechnik und Rehabilitation gilt es am Brixner Krankenhaus zu besetzen. Blaas: “Personalmangel ernst nehmen.”

Dass in Südtirol chronischer Mangel an Ärzten und Pflegern herrscht, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Über verschiedene Maßnahmen versuchen Sanitätsbetrieb und Gesundheitsressort, Personal zu finden und nach Südtirol zu locken. Knapp 100 Ärztestellen und 120 Stellen für Pflegepersonal wurden dieses Jahr bereits ausgeschrieben, auf Online-Portalen und über Soziale Medien für den Arbeitsplatz Südtirol geworben. Auch bei der Reorganisation des Gesundheitssystems wird versucht, dem Personalmangel Rechnung zu tragen, etwa über die Zusammenlegungen von Abteilungen und Diensten an den Krankenhäusern. Immer vor dem Hintergrund, die Qualität der Versorgung der Bevölkerung zu sichern und zu gewährleisten, wie Politik und Sanitätsbetrieb nicht müde werden, zu betonen. Nicht zuletzt hat deshalb auch bei den Geburtenstationen ein Umdenken stattgefunden. Doch nicht nur dort hat man aufgrund des Personalmangels Schwierigkeiten, die Dienste rund um die Uhr zu garantieren. Das zeigt das Beispiel Krankenhaus Brixen, wo auch in der Chirurgie die Personalressourcen knapp werden.

Im Mai wurde von Südtiroler Medien darüber berichtet, dass der 24-Stunden-Bereitschaftsdienst für gefäßchirurgische Akutfälle am Wochenende eingestellt werden musste. Grund dafür: fehlendes Personal. Alle gefäßchirurgischen Notfälle aus dem Eisacktal, dem Wipptal und dem Pustertal am Wochenende mussten daher nach Bozen gebracht werden. Das wiederum hat Walter Blaas auf den Plan gerufen. Über eine Anfrage hat der Fraktionssprecher der Freiheitlichen im Südtiroler Landtag interveniert und nachgefragt, wie die Landesregierung gedenkt, den allgemeinen Personalnotstand im Brixner Krankenhaus zu bekämpfen. Laut Auskunft von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker sind derzeit (Stand August 2016) 1.177 Personen im Brixner Spital beschäftigt, 47 davon arbeiten in der chirurgischen Abteilung. Weiters teilt Stocker mit, dass von den knapp 100 Arztstellen, um die der Stellenplan des ärztlichen Bereichs auf Betriebsebene aufgestockt wurde, insgesamt 14 auf das Krankenhaus von Brixen entfallen. Von den 120 Stellen im Bereich der Pflege, der Sanitätstechnik und der Rehabilitation sind es 24.

“Die Situation im Südtiroler Gesundheitswesen ist angespannt und eine Strategie zum Erhalt der Krankenhäuser als attraktive Arbeitsplätze tut dringend Not”, erinnert Walter Blaas. Über flexible Arbeitszeiten, eine Teilzeitmöglichkeit für Ärzte, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und Sprachkurse will die Landesregierung genau das erreichen, wie Martha Stocker in ihrer Antwort bestätigt.