Gesellschaft | Aus dem Netz

Wogegen Südtirol Facebook-Gruppen gründet

Die Diskussion über Gewalt und Kriminalität in unserem Land ist eröffnet. Auf Facebook.

Es ist immer wieder faszinierend zu beobachten, wie auf Facebook gestartete Initiativen eine Lawine – oder in diesem Fall wohl eher ein "Lawinchen" – los treten. Denn wie das im Netz so ist, hat die Reaktion auf die Facebook-Gruppe "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Immigranten" nicht lange auf sich warten lassen. Ins Leben gerufen, um "aufzudecken", was Öffentlichkeit und Medien "schön reden und verschweigen": negative Erfahrungen mit Immigranten. Und weil das auf Facebook so schnell und einfach geschrieben ist, will man ein "Abschiebegesetz für kriminelle Immigranten" gleich dazu. Einen Tag nach der Gründung erblickt die Gruppe "Südtirol gegen kriminelle und gewalttätige Süd-Tiroler" das Licht der Facebook-Welt. Achtung, es herrscht große Verwechslungsgefahr! Genaues Hinschauen und -lesen sind angebracht, bevor ein "Gefällt mir" gesetzt wird.

Auf immerhin knapp 120 Likes hat es die Gegen-Gruppe mit ihrer Aufforderung straffällig gewordene Süd-Tiroler nach Österreich abzuschieben bereits geschafft. Deklariertes Ziel: "Ein Südtirol ohne Süd-Tirol". Manch einer fühlt sich provoziert. "A Seite gegen sein oegenes Volk und Lond isch wirklich Unterste Schublade....", schreibt ein User. "Die Welt ist ein Narrenhaus und diese Seite die Zentrale!!! Schämts euch. Wenn Dummheit weh tun würde müsstet ihr Tag und Nacht schreien", eine Userin.

Ob Blödsinn oder Spaß, die Diskussion auf Facebook ist eröffnet. In beiden Gruppen. Und es steht bereits eine neue Initiative in den Startlöchern: "Südtirol gegen Kriminalität und Gewalt allgemein". Gegründet "vor vier Stunden".