Ende September war er im Rahmen des Bozner Sicherheitsgipfels angekündigt worden, seit zwei Tagen ist er nun aktiv: ein SMS-Dienst zur Vorbeugung und Bekämpfung von Rauschgifthandel und Mobbing in der Schule.

Im Forum Prävention hatte man die Aktivierung des SMS-Dienstes mit Skepsis bewertet. Und sich den Aussagen von Landesrat Philipp Achammer angeschlossen: Nur pädagogische Interventionen und nicht repressive Einzelaktionen würden im Falle von Mobbing auf lange Sicht Erfolge bringen, so der Direktor des Forum Prävention, Peter Koler. Inzwischen treffen bereits die ersten SMS ein. Zwei Nachrichten hat die Quästur innerhalb der ersten 24 Stunden, in denen der Dienst aktiv ist, erhalten, schreibt die Tageszeitung Alto Adige in ihrer Ausgabe vom 29. Oktober. 

Dabei handle es sich in einem Fall um Rauschgifthandel an einer Schule und im zweiten um Mobbing im Falle eines Mädchens, das sich laut Verfasser der Nachricht nicht traut, die Vorfälle zu erzählen.

"Ein Beweis dafür, dass der Dienst funktioniert", heißt es aus dem Regierungskommissariat. Dort reagiert man auf die Kritik vonseiten des Forum Prävention. "Wir möchten daran erinnern, dass der Dienst eine zusätzliche Hilfestellung, vor allem für Jugendliche ist", bekräftigt Regierungskommissärin Elisabetta Margiacchi. Häufig zu schüchtern, um sich in Notlagen persönlich an eine Ansprechperson wie Lehrer oder Eltern zu wenden, haben diese nun die Möglichkeit, über vertraute Kommunikationsmittel wie das Handy, Vorfälle zu melden.

So funktioniert der Dienst:

• Betroffene, aber auch all jene, die Zeugen von Mobbing bzw. illegalem Drogenhandel werden, können eine kostenlose SMS an die Nummer 43002 schicken.
• Der Text kann entweder auf Deutsch oder Italienisch verfasst werden. Dabei muss vor dem Text der Nachricht die Provinz ("Bozen" oder abgekürzt "BZ") in welcher der zu meldende Vorfall eingetreten ist, eingegeben werden.
• Die Nachricht geht automatisch an die Einsatzzentrale der örtlichen Quästur. Diese bewertet die jeweiligen Fälle und leitet sie an Polizei oder Carabinieri weiter, welche dann ausrücken.