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1,1 Millionen Euro als "Hilfe zur Selbsthilfe"

Grünes Licht für die finanzielle Unterstützung von 40 Projekten Südtiroler Organisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit.

Die Vereinten Nationen hatten sich schon 1970 das Ziel gesetzt, dass die Industrieländer 0,7 Prozent ihres Bruttonationaleinkommens für öffentliche Entwicklungszusammenarbeit einsetzen sollen. Erneuert wurde dieses Vorhaben im Jahr 2000 bei der Bekanntgabe der Millenniumsentwicklungsziele, die bis 2015 umgesetzt werden sollen.

Im Jahr 2013 waren es gerade einmal fünf von 28 erfassten OECD-Staaten, die das Ziel erreicht haben: Großbritannien, Dänemark, Luxemburg, Schweden und Norwegen. Sowohl Italien mit knapp 0,2 Prozent, als auch Österreich (knapp 0,3 Prozent) und Deutschland (knapp 0,4 Prozent) haben das Ziel deutlich verfehlt.

Das Land Südtirol stellt jährlich zwischen 1,5 und 2 Millionen Euro aus seinem Haushalt für Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung, (das sind grob berechnet 0,01 Prozent des jährlich in Südtirol erwirtschafteten Einkommens), von denen heuer 1,1 Millionen zur Unterstützung von Projekten im Ausland vergeben werden. "Hilfe zur Selbsthilfe" will das Land damit leisten und unterstützt 40 Projekte Südtiroler Organisationen finanziell.

Nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft, Errichtung von Schulen, Gesundheitseinrichtungen und die für die Wasserversorgung notwendige Infrastruktur, Minderheitenschutz und soziale Entwicklung sind die thematischen Schwerpunkte der geförderten Projekte, von denen über die Hälfte, nämlich 22, in Afrika liegen. Zwölf Projekte sind in Asien angesiedelt, vier in Mittel- und Südamerika und weitere zwei in Osteuropa.

Insgesamt werden im Rahmen der ausgewählten Projekte fast 1,8 Millionen Euro investiert. Durch Mitgliedsbeiträge, Beiträge anderer Institutionen, Freiwilligenarbeit und Spenden fließen die restlichen Gelder in die Budgettöpfe der jeweiligen Organisationen.

Um Beiträge ansuchen können jedes Jahr Vereine, Verbände, Genossenschaften, Stiftungen und andere Nichtstaatliche Organisationen ohne Gewinnabsicht mit Sitz in Südtirol sowie Einzelpersonen mit Erfahrung im Entwicklungszusammenarbeitsbereich und Wohnsitz in Südtirol. Insgesamt waren 63 Projekte eingereicht worden, die in einem ersten Schritt von einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Fachbeirats sowie des zuständigen Landesamts begutachtet worden sind. Auf der Grundlage der Vorschläge dieser  Arbeitsgruppe haben die Mitglieder des Fachbeirats danach 40 Projekten grünes Licht für eine Mitfinanzierung gegeben.