Wirtschaft | Flughafen

Von wegen großer Bruder

Rettung durch den großen Bruder, lautet Arno Kompatschers Plan für den Flughafen Bozen. Doch beim Innsbrucker Flughafen hegt man offenbar wenig brüderliche Gefühle.

Gemeinsame Charterangebote, eine mögliche Abtretung einiger Linienflüge in Richtung Norden und ein mittelfristig angedachtes gemeinsamen Dach: Ein solche Anbindung an den großen Bruder in Innsbruck ist ein wesentlicher Teil des Konzepts, mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher den Bozner Flughafen eine zukunftsfähige Basis verpassen will. Doch wie es scheint, ist die Begeisterung für einen Euregio-Flughafen auf der anderen Seite des Brenners bereits zu Beginn der Verhandlungen sehr begrenzt.

Nach kritischen Bemerkungen von Innsbrucks Flughafendirektor Marco Pernetta führte die Tiroler Tageszeitung am Dienstag einen noch viel skeptischeren Eigentümervertreter vor: Harald Schneider, Chef der Innsbrucker Kommunalbetriebe Aktiengesellschaft (IKB), die mit 51 Prozent die Mehrheit an der Innsbrucker Flughafengesellschaft hält. Eine gesellschaftliche Verschränkung der beiden Gesellschaften in Bozen und Innsbruck? „Aus Eigentümersicht nicht denkbar“, sagt Schneider. Abtreten von Innsbrucker Flügen an Bozen? „Dafür sehe ich keinen Grund. Wir werden nichts herschenken.“ Skeptisch ist Schneider sogar, was den Ausbau der Bozner Landesbahn betrifft: Europäische Beispiele würden zeigen, dass zwei Regionalflughäfen in nächster Nähe große Probleme hätten, sich zu behaupten. Das Maximal-Angebot, das der Merheitsvertreter in Richtung Bozen macht: Man könne die Südtiroler beratend unterstützen – doch nur, „wenn das nicht zu Lasten des Flughafen Innsbrucks geht.“ 

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Christian Mair Di., 30.09.2014 - 18:24

Auf lange Sicht ist denkbar den Flughafen Innsbruck an den Bahnhof Innsbruck mit schneller Strassebahn (U-Bahn?) anzubinden und so den Brennerbasistunnel für Nord-und Südtirol/Trentino als gemeinsames Euregioprojekt interessanter zu machen?

Di., 30.09.2014 - 18:24 Permalink
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Alfonse Zanardi Di., 30.09.2014 - 18:48

Antwort auf von Christian Mair

Ja sehr gut, man sollte sogar direkt einen Non-Stop-Zug durch den BBT nach IBK zum Flughafen schicken, die Westbahn fährt über dem Inn am Flughafen vorbei, da müssen die Südtiroler halt eine Haltestelle und eine Brücke bauen und geht schon. Die 105 km wären bei guten Willem wohl in 45 min zu schaffen, mit den Mini-Checkin-Zeiten in Innsbruck hätte man dann eine Flughafenanbindung wie in jeder Metropole.

Di., 30.09.2014 - 18:48 Permalink