“Südtirol sucht Ärzte!” Noch keine Woche alt ist der Aufruf, den Thomas Schael über die Medien verbreiten ließ. Der Sabes-Generaldirektor forderte Mitte vergangener Woche “vehement eine professionelle und nachhaltige Anwerbung von Fachärzten” und versuchte, potenziellen Bewerbern, den Arbeitsplatz Südtirol schmackhaft zu machen: “Als Arbeitgeber bieten wir gute Entlohnung, einen attraktiven Arbeitsplatz in einem großen Gesundheitsbetrieb und ein interessantes Arbeitsumfeld!” Doch bevor Medizinerinnen und Mediziner überhaupt erst in Südtirol arbeiten können, müssen sie zunächst einen langen und intensiven Ausbildungsweg absolvieren. Beliebt bei den jungen SüdtirolerInnen ist bekanntlich ein Medizinstudium in Österreich. Doch die Plätze, etwa in Innsbruck oder Wien, sind knapp und heiß begehrt. Aus diesem Grund organisiert die Abteilung Bildungsförderung des Land Südtirol gemeinsam mit der Südtiroler HochschülerInnenschaft sh.asus auch dieses Jahr Vorbereitungskurse für die österreichische Aufnahmeprüfung in Humanmedizin und Zahnmedizin im akademischen Jahr 2016/17. Die Prüfung findet an allen staatlichen Medizinuniversitäten zeitgleich statt, für das kommende akademische Jahr voraussichtlich am 8. Juli 2016. Genug Zeit also, sich gut darauf vorzubereiten.

“An den Vorbereitungskursen teilnehmen können alle SchülerInnen der Maturaklassen, sofern sie sich rechtzeitig angemeldet haben beziehungsweise so lange freie Plätze verfügbar sind”, teilt die sh.asus mit. In zweitägigen Intensivkursen im Zeitraum zwischen 8. und 13. Februar 2016 werden die interessierten dann MaturantInnen mit der Struktur der Aufnahmetests vertraut gemacht und Fähigkeiten zur gezielten Vorbereitung auf die Prüfung vermittelt.

Wer sich für die Teilnahme an den Vorbereitungskursen interessiert, kann hier die Anmeldemodalitäten abrufen. Der Anmeldezeitraum beginnt am morgigen 1. Dezember 2015 und endet am 8. Januar 2016. “Anmeldungen werden ausschließlich via Mail ([email protected]) entgegengenommen, die Teilnahmegebühr beläuft sich auf 40 Euro”, so die sh.asus. Dort ist man zuversichtlich: “Es hat sich gezeigt, dass die Vorbereitungskurse sowie die Testsimulation für die an einem Medizinstudium interessierten MaturantInnen eine wichtige Unterstützung darstellen.” Eine wichtige Unterstützung auch für den an chronischem Personalmangel leidenden Südtiroler Gesundheitsbetrieb? Allemal, falls sich die Südtiroler MedizinerInnen nach ihrer Ausbildung in ihrem Heimatland nach einer Stelle umblicken. Das wird Thomas Schael aller Voraussicht nach aber nicht mehr erleben. Zumindest nicht als Sabes-Generaldirektor. Denn wenn die heurigen MaturantInnen ihr Medizinstudium abgeschlossen haben werden, dürfte er als solcher bereits pensioniert sein.