Chronik | Autonomie

Applaus für Kronbichler

Freiheitlicher Applaus für Florian Kronbichler: Warum sich Ulli Mair an den Einwürfen eines "politischen Linken" zur Autonomiepolitik der Volkspartei erfreut.

Lasst uns exklusiv besonders sein, lautet die Conclusio von Kammerabgeordnetem Florian Kronbichler auf den Angriff von Reformenministerin Maria Elena Boschi auf die Sonderautonomien. Denn: Unter den fünf bestehenden Sonderregionen Südtirol-Trentino, Val d’Aosta, Friuli-Venezia Giulia, Sardinien, Sizilien sei die unsere nun einmal eine besondere Sonderautonomie. Dass sollte auch die Volkspartei verstehen, erklärte der Grüne Abgeordnete zum Ärger von SVP-Autonomiepapst Karl Zeller. Denn Italien werde nicht förderaler – und deshalb sei auch die SVP-Strategie gescheitert, den Schulterschluss mit den anderen Sonderregionen zu suchen und sich für eine Regionalisierung und Föderalisierung des Staates stark zu machen.

Was einen Zeller in Rage bringen mag, entzückt dagegen eine Ulli Mair. „Es freut uns Freiheitliche, wenn ein politischer Linker unsere jahrelange Kritik an der Autonomiepolitik der SVP nun bestätigt“, schreibt die ehmalige Obfrau der Blauen.  Seit jeher würde ihre Partei die SVP dazu auffordern, unsere Autonomie in Rom als unabhängige Vertreter Südtirols zu verteidigen. Keine Anbiederung an den PD und keine enge Zusammenarbeit mit anderen autonomen Regionen – so der freiheitliche Kurs. „Wenn Kronbichler nun sagt, dass es uns nichts bringe, mehr Rechte für alle autonomen Regionen einzufordern und wir besser daran täten, das Alleinstellungsmerkmal unserer Autonomie hervorzuheben, dann hat er vollkommen Recht“, applaudiert Mair dem Parlamentarier. Ob Kronbichler ihr auch auf ganzer Länge zustimmt?  „Man kann unsere Autonomie in Rom nur glaubhaft verteidigen und ausbauen, wenn man den ethnischen Charakter dieser Autonomie vertritt“, sagt Mair. Sprich: „Weil die Mehrheit der Südtiroler eben keine Italiener, sondern Deutsche und Ladiner sind.“