Politik | Kaufhaus Bozen

Details zur Benko-Entscheidung

"Keine Aufwertung des Areals", so lautet die Kritik der Dienststellenkonferenz am Projekt der Erlebnishaus-Gruppe um Georg Oberrauch. Benko übertrifft alle Erwartungen.

13 Mal hat sich die Dienststellenkonferenz getroffen. Vom 18. August 2014 bis zur Ergebnisbekanntgabe am 31. Oktober 2014. Bozen soll neu gestaltet werden, zwei vorgelegten Projektvorschläge galt es zu analysieren "und eine Bewertung hinsichtlich der fünf qualitativen Zielsetzungen auszusprechen: urbanistisch, architektonisch, städtischer Raum, umwelttechnisch und energietechnisch." Helmuth Moroder betont in einer Presseaussendung: "Die Arbeiten wurden mit großem Verantwortungsbewusstsein und mit einem guten Teamgeist aller Teilnehmenden durchgeführt."

Warum das Erlebnishaus der Gruppe Oberrauch ausscheidet erklärt Moroder so: "In der Sitzung vom 20.10.2014 hat die Konferenz die Zuweisung der Punkte zur Erstellung einer Rangliste vorgenommen und ist zu folgenden Ergebnissen gekommen:

Zielsetzung 1, urbanistische Qualität bekommt 75,15 Punkte auf maximal 150 vorgesehene, das entspricht 50,10% der Höchstpunktezahl. Es wurde also eine Punktezahl unter 70% der möglichen Höchstpunktezahl (das im Beschluss 417 vorgesehene Minumum) erreicht, und deshalb kann der Vorschlag nicht in die Rangliste eingefügt werden. Deshalb wird das PSU-Verfahren mit dem Vorschlag von Erlebnishaus beendet.

"Keine Aufwertung des Areals" würde das von der Erlebnishaus vorgeschlagene Projekt bedeuten, "die derzeigte Situation wird nicht ausreichend verbessert." Die Kritik der Dienststellenkonferenz geht weiter: "Unter einigen Gesichtspunkten, wie beispielsweise der Beziehung zwischen den Volumen der neuen Verbauung und der bestehenden Bebauung entstehen wenig attraktive Bereiche, was die aktuelle Situation verschlechtert. Zusammenfassend ist das Projekt nicht in der Lage, diesen Teil der Stadt in wünschenswerter Art zu verbessern."

Schlechter Schüler setzen, gute Leistung wird hingegen dem Kaufhaus Bozen der Signa Holding bescheinigt. Die Schwelle von 70 Prozent wurde bei jeder Zielvorgabe überschritten:

- Ziel urbanistische Qualität erhält 129,92 Punkte auf max 150 mögliche Punkte, das entspricht 86,6%
- Ziel architektonische Qualität erhält 107,31 Punkte auf max 125 mögliche Punkte, das entspricht 85,8%
- Ziel Qualität des städtischen Raums erhält 121,15 Punkte auf max 125 mögliche Punkte, das entspricht 96,9%
- Ziel Umwelt-Qualität erhält 80,31 auf 100 mögliche Punkte, das entspricht 80,3%

- Ziel energetische Qualität erhält 84,69 auf max 100 mögliche Punkte, das entspricht 84,7%

Die Gratulanten stehen schon Schlange, allen voran die Südtiroler Freiheit. "Mit der Entscheidung für das Benko-Projekt "Kaufhaus Bozen" hat die Stadt Bozen schon jetzt gewonnen! Dieses Projekt hat nämlich in der Stadtpolitik ein enormes Umdenken gebracht, was das Erscheinungsbild der Stadt betrifft. Man kann deshalb Herrn Benko nur gratulieren, da er als Ideengeber, im Gegensatz zum Konkurrenzprojekt der Oberrauch-Gruppe, ein sehr gut durchdachtes Konzept eingereicht hat, welches Hand und Fuß hat!" Neue Arbeitsplätze, eine "wirtschaftliche Anziehungskraft für das Bozner Stadtzentrum", der Nordtiroler Benko hat alles richtig gemacht. Eine Bitte hat die Südtiroler Freiheit aber doch noch: "Herr Benko, wir wollen ein sprachlich faires Kaufhaus. "Deutsch-österreichische Qualitätsstandards" sollen endlich auch in Bozen einkehren. Hätte Oberrauch auch da eine schlechte Punktezahl bekommen?