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Südtirol, wie gehst du mit den Flüchtlingen um?

Menschen auf der Flucht.
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Südtirol, wie gehst du mit den Flüchtlingen um?

Seit Monaten beschäftigen mich die Bilder von Lampedusa, die Bilder vom Brenner, ganz besonders aber die Kriegsberichterstattung aus den Kriegsgebieten in Gaza, Syrien, Irak usw.
Ich kann einfach nicht glauben, dass - wie behauptet wird, Italien für alle Flüchtlinge nur ein Durchzugsland sei und alle nur nach Norden wollen.
Und ich kann einfach nicht glauben, dass es der richtige Weg ist, Flüchtlinge in ehemaligen Kasernen unterzubringen.

Deshalb meine Frage:
Wenn es Flüchtlinge gibt, die auch nur vorübergehend eine Bleibe hier in Südtirol suchen, warum verteilt man sie nicht auf das ganze Land – auch hinaus in die Dörfer?
In jedes Dorf in Südtirol eine Flüchtlingsfamilie!
 Wir haben Essen in Hülle und Fülle, wir haben Kleidung zum Wegwerfen genug, wir haben in jedem Dorf pensionierte Lehrer und Lehrerinnen, die den Flüchtlingen beide Landessprachen beibringen könnten - hätten wir nicht auch angemessene Wohnmöglichkeiten für sie? Dutzende von Pfarrhäusern und nicht nur solche stehen in Südtirol leer!

Ich denke da an eine Flüchtlingsfamilie aus Albanien, die vor ca. 20 Jahren hierher nach St. Johann gekommen ist.
3 kleine Kinder - heute erwachsen - alle Matura - die beiden Zwillinge beim Studieren. Das wäre Integration und Inklusion. Ist auch nicht alles so einfach gewesen, aber im Rückblick haben wir es geschafft!

Aber so wie Südtirol derzeit mit Flüchtlingen umgeht - wenn ich den Bericht vor kurzem gesehen habe, was das Bundesland Tirol da auf die Beine stellt!

Ein Armutszeugnis ist es schon, dass wir hier im reichen Südtirol nicht imstande sind, mehr zu tun.
Müssen die Grünen auf den Brenner fahren und nachfragen, was das Bundesland Tirol tut?
Der Herr Bischof hat schon das Richtige gesagt: "Nur mit Abschottung ist es hier nicht mehr getan!"