Wirtschaft | KFZ Zulassung

Bürokratieabbau?

Anträge für Eigentumsübertragung von Fahrzeugen werden seit 3. Dezember 2018 nur mit Vormerkung durchgeführt

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Foto: Pixabay

Die Landesverwaltung unterscheidet zwischen Kraftfahrzeugen und Krafträdern, wobei Letztere natürlich auch KFZ sind. Dass es aber wichtig ist, die Dinge etwas zu verkomplizieren und den Bürger zu gängeln, das beweist die neueste Posse im bürgernahen Dienst. Anträge für Eigentumsübertragungen von Fahrzeugen werden seit dem 3. Dezember 2018 nur mehr mit Vormerkung durchgeführt. Was bedeutet das? Wer sein Fahrzeug eintragen lassen möchte, der muss in der Rittnerstraße anrufen und dort um einen Termin ansuchen. Allerdings ist dies nicht der Termin dafür, die notwenigen Formalitäten abzuwickeln, sondern man darf dann die Fahrzeugunterlagen abgeben. Laut Auskunft der ziemlich genervten Mitarbeiterin am Telefon beträgt die Wartezeit derzeit 15 Tage. Dann darf man endlich nach Bozen fahren, dort die Dokumente abgeben - die hoffentlich keine Fehler aufweisen und vollständig sind - und schließlich wieder 5-6 Tage warten, bis man endlich Papiere und Kennzeichen erhält.

Insgesamt sind dies also mindestens 20 Tage; rechnet man die Wochenenden und eventuelle Verzögerungen mit - vielleicht kann man ja auch nicht gerade an besagtem Tag nach Bozen fahren - müssen die Bürger  also mit rund einem Monat Wartezeit rechnen. In dieser Zeit steht das Fahrzeug unweigerlich still. Dazu kommt, dass für den Dienst Gebühren fällig werden. Ich habe mir erlaubt, diese von der offiziellen Seite zu kopieren.

  • Gebühren Motorisierung €uro 26,20
  • Landesübertragungssteuer (I.P.T.) (betrifft nicht Motorkrafträder): Euro 3,51 pro Kilowatt z.B. Euro 3,51 x 100 Kw = 351,00 Euro
  • Gebühren für das PRA (öffentliches Kraftfahrzeugregister): Euro 59,00

Der Betrag kann am Schalter in bar, mit Bankomat oder Kreditkarte bezahlt werden (Wobei auch nicht alle Kreditkarten akzeptiert werden, American Express ist gänzlich unbekannt).

Bei einem Gebrauchtwagen, den man ja noch eine Weile fahren möchte, um die Umwelt zu entlasten und die öffentlichen Kassen zu bereichern, schließlich wurden für den Wagen ja schon mindestens einmal Zulassungssteuern bezahlt, muss man also mit einigen Hundert Euro mindestens rechnen. Bei einem größeren Fahrzeug erreicht die Summe gut und gerne rund 1000,00 Euro.

Zum Vergleich:

Wenn man beispielsweise in Rosenheim ein Fahrzeug zulassen will, so kostet dies 27,00 Euro. Auch dies kann auf den offiziellen Seiten kontrolliert werden.

Auch der Vorgang selbst ist weit weniger aufwändig: hingehen, Nummer ziehen, etwas warten, bearbeiten lassen und anschließend mit Papieren und Kennzeichen weggehen, bzw. mit dem neuen Fahrzeug wegfahren.

Vierlleicht kann man nicht alles vergleichen, aber in beiden Fällen werden nur ein paar Daten eingetippt, einige Formulare ausgedruckt und Blech-Kennzeichen ausgegeben.

Innsbruck ist etwas teurer: Behördenanteil: 119,80 Euro, Bearbeitungsleistung: 49,70 Euro, Abfrage Zentrales Melderegister: 1,10 Euro, Begutachtungsplakette: 1,90 Euro, Kennzeichentafeln (wenn das Kennzeichen beibehalten wird, entfallen diese Kosten) Pkw und Lkw: 21 Euro, Motorrad: 12 Euro.

Vor nicht langer Zeit hat der Vorgang übrigens in Bozen noch 2 Tage in Anspruch genommen.

Aber es gibt eine Lösung für das Problem. Wer umweltfreundlich denkt, sich also den zweimaligen Weg nach Bozen spart, der kann, selbstverständlich gegen Gebühren, eine Agentur beauftragen und darf sein Gefährt bereits nach 5-6 Tagen wieder nutzen. Die Steuern und Abgaben müssen natürlich trotzdem abgeführt werden.