Arno Kompatscher hatte einen guten Riecher.

Der Südtiroler Landeshauptmann flog am Samstagmittag von München nach Schweden. Kompatscher flog als offizieller Vertreter Südtirols der Gastgeberland der nächsten Biathlon-Weltmeisterschaften nach Östersund, wo er am Sonntag die Fahne der Internationalen Biathlon Union (IBU) übernahm. „Ich hoffe natürlich, dass ich am Abschlusstag noch eine Medaille erleben kann“, sagte er kurz vor dem Abflug zu salto.bz.

Gekommen ist es dann aber anders. So wie es kaum jemand zu erhoffen wagte. Denn am Abschlusstag der WM wurden im Massenstart gleich zwei Südtiroler Biathleten zum Weltmeister gekürt: Dorothea Wierer und Dominik Windisch.

Es waren widrige Wetterverhältnisse mit denen die Biathleten am Sonntag zu kämpfen hatten. Als die 30 Biathletinnen im Massenstart über 12,5 Kilometer ins Rennen gingen, schneite es stark und dazu wehte ein böiger Wind. Doch Dorothea Wierer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Die 29jährige Rasnerin. die am Tag zuvor noch wegen einer Magenverstimmung auf einen Start verzichten musste, gewann das Rennen am Schießstand, wo sie bei den ersten drei Schießen fehlerfrei blieb. Erst beim letzten Schießen zeigte sie Nerven. Zwei Fehler und damit zwei Strafrunden. Am Ende reichte es aber für den Sieg. Wierer gewann vor der Russin Ekaterina Yurlova-Percht und der Deutschen Denise Herrmann. Lisa Vittozzi schaffte den 8. Platz. Nach Silber und Bronze ist der Mixed-Staffel und in der Single-Mixed-Staffel war es die dritte Medaille bei dieser WM für Wierer.

 

Weit überraschender aber kam der Weltmeistertitel für Dominik Windisch. Eigentlich war das Rennen schon gelaufen. Der 29jährige Rasner lag vor dem letzten Schießen mit insgesamt drei Fehlschüssen auf dem 13. Platz. Dann aber passierte etwas, was es nur im Biathlon gibt. Der führende Russe Evgeniy Garanichev schießt drei Mal daneben, der Zweite der Norweger Johannes Thingnes Bø schießt sogar fünf Fehler und auch der Deutsche Benedikt Doll – bis dahin an dritte Stelle – lässt drei Scheiben stehen.

Dominik Windisch bleibt beim letzten Schießen aber fehlerfrei und überholt plötzlich alle Favoriten. Der Südtiroler Biathlet gibt die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Am Ende hat Windisch gute 20 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Antonin Guigonnat und den Österreicher Julian Eberhard. Lukas Hofer landet auf dem 21. Platz. „Ich verstehe es selbst nicht ganz“, zeigt sich Windisch im Interview mit RAI Südtirol selbst überrascht.

Einer der ersten Gratulanten der beiden Antholzer Weltmeister war Arno Kompatscher. „Dorothea Wierer und Dominik Windisch sind grandiose Biathleten und haben sich diese WM-Titel mehr als verdient. Südtirol freut sich über ihre exzellenten Leistungen und gratuliert", kommentierte der Landeshauptmann.