Seit Freitag gilt die Green-Pass-Pflicht am Arbeitsplatz. Während der Andrang auf die Testzentren in den Apotheken am Montagmorgen zu Wartezeiten von bis zu zwei Stunden und Schlangen mit bis zu 800 Personen führte, blieben viele der von den Gemeinden eingerichteten Covid-Testzentren unterbelastet. Der Grund: Viele Apotheken bieten die Tests unter dem staatlich vorgesehenen Preis von 15 € (beziehungsweise 8 € für Personen unter 18 Jahren) an. Mit der neuen Verordnung der Landesregierung, die Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Pressekonferenz am Dienstag bekannt gab, wird eine gleichmäßigere Verteilung der wartenden Personen angestrebt.

Um arbeiten zu dürfen, müssen nicht-geimpfte und nicht-getestete Personen seit Freitag einen Covid-Test, nicht nicht älter als 48 Stunden, vorweisen. Während die Testzentren der Gemeinden die Tests zum staatlich festgelegten Maximalpreis von 15 € beziehungsweise 8 € anbieten, locken Apotheken die Kunden mit vergünstigten Preisen und Paketen an. Apotheken können die Tests unter anderem deshalb so günstig anbieten, da der Sanitätsbetrieb die Testkits gratis zur Verfügung stellt. Durch die neue Verordnung der Landesregierung soll dies geändert werden: Ab 1. November müssen die teilnehmenden Apotheken die Testkits zum Marktpreis einkaufen. Mit dieser Regelung – so Kompatscher – schließt sich Südtirol der Strategie anderer italienischer Regionen an, die die Tests anfangs zwar kostenlos zur Verfügung stellten, dieses Angebot nun jedoch zurückgezogen haben.

Ein Verbot von Vergünstigungen schließt Kompatscher zu diesem Zeitpunkt jedoch aus. Die staatlichen Vorgaben sehen einen Maximalpreis für Covid-Tests vor; minimaler Preis wird keiner genannt. Da Südtirol in dieser Materie über keine Kompetenzen verfüge – so Kompatscher – dürfe, wer die staatlichen Voraussetzungen für die Durchführung der Tests erfüllt, diese auch durchführen.

Ob das Ende der kostenlosen Testkits für Apotheken zu einer gleichmäßigeren Verteilung der Kunden führt, bleibt abzuwarten.