Gesellschaft | Uni Bozen

Der neue Dekan

Der Fakultätsrat für Design und Künste hat Nitzan Cohen zum neuen Dekan gewählt. Der gebürtige Israeli will nun noch stärker auf gesellschaftliche Transformation setzen.
Cohen, Nitzan
Foto: Uni.bz
Führungswechsel an der Fakultät für Design und Künste: Nach drei Jahren übergibt Dekan Stephan Schmidt-Wulffen sein Amt an den Professor für Produktdesign Nitzan Cohen. Der gebürtige Isreali und bisherige Prodekan für Forschung wurde am Mittwoch dieser Woche vom 16-köpfigen Fakultätsrat zum Dekan gewählt. Der Dekan steht seiner Fakultät für drei Jahre vor und kann laut Statut der Freien Universität Bozen einmal bestätigt werden.
 „Sowohl Design als auch Kunst spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung und Führung unserer Gesellschaft in Richtung einer nachhaltigeren und gerechteren Zukunft. Die Fähigkeiten von Design und Kunst zu nutzen, um Innovation und interdisziplinäre Kooperationen zu ermöglichen, ist daher ausschlaggebend“, sagte Nitzan Cohen nach seiner Wahl. „Die Fakultät für Design und Kunst ist aus dem lokalen Bewusstsein und der Bedeutung dieser Bereiche für Südtirol entstanden, und jetzt, 15 Jahre später hat die Fakultät die Kraft und Fähigkeit, Schlüsselakteure in der Region und darüber hinaus zu erreichen und mit ihnen zusammenzuarbeiten, um die Utopie Realität werden zu lassen. Es ist meine Absicht, solche Kooperationen voranzutreiben und die Fakultät als führenden Innovationspartner in nahezu allen Bereichen zu etablieren“, kündigt der neue Dekan an. 
 
 
Nitzan Cohen wuchs in Israel auf und absolvierte sein Studium an der niederländischen Design Academy in Eindhoven. Bevor er 2007 ein eigenes, multidisziplinäres Studio in München gründete, war Cohen für den Siemens-Mobile „Designlab Think-Tank“ (Deutschland-China) und den bedeutenden Industriedesigner Konstantin Grcic tätig.
Als Produktdesigner arbeitet der nunmehrige Dekan für und mit einem weit verzweigten Netzwerk an Partnern – ob mit großen internationalen Konzernen oder kleinen Handwerksbetrieben, mit diversen Kulturinstitutionen oder Museen. Cohen erhielt zahlreiche internationale Designpreise und seine Objekte sind in Sammlungen auf der ganzen Welt vertreten. Er wurde nicht zuletzt als Kreativdirektor für den italienischen Hersteller Mattiazzi und die in dieser Zeit entstanden Stuhlkollektion bekannt.
 Seine akademische Laufbahn begann Nitzan Cohen mit einem Lehrauftrag an der staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Nach einer zweieinhalbjährigen Professur in Saarbrücken und einer mehrjährigen Gastprofessur an der Haute école d'art et de design (HEAD) in Genf, übernahm er 2015 eine Professur für Produktdesign an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen.
Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf designorientierte Nachhaltigkeit, Biomaterialien und alternative Produktionsszenarien zwischen Anwender und Produzent, sowie Do-it-yourself-Kultur (DIY), Fertigungsästhetik und -logik, Open Source Produktion und design-getriebene Nanotechnologie.