Politik | Antifa

"Kein Platz für Fascho-Bands"

Was hat eine Fascho-Band in Räumlichkeiten der Gemeinde Bozen zu suchen? Die Antifa Meran stellt sich gegen ein Konzert der rechten Musikgruppe „Compagnia dell’Anello“.
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Foto: Foto: Wikipedia

Wie kann und soll sich die Gemeinde Bozen und ihre Regierung von rechtem Gedankengut oder damit verbundenen Übertretungen abgrenzen? Eine Frage, die sich nicht nur nach dem fragwürdigen Slogan „- smog + figa“ stellt, mit dem sich Casa-Pound-Gemeinderat Andrea Bonazza während der Bozner Verkehrsdemo auf dem Balkon des Bozner Rathauses präsentierte. Für Beunruhigung sorgt auch ein für kommendes Wochenende angekündigtes Konzert der Band "Compagnia dell'Anello". 

Eine Gruppe, die bereits in den 70er Jahren von Mitgliedern der Fronte della Gioventù, dem Jugendableger der postfaschistischen MSI, gegründet wurde, wie die Antifa Meran erinnert. Hervorgegangen ist die Band aus dem einige Jahre zuvor gegründeten Gruppo Padovano Di Protesta Nazionale, der laut laut Wikipedia-Eintrag angefangen habe, Lieder zu schreiben, weil „für die Faschisten niemand singen würde“.

„Abbiamo iniziato nel 1974 a scrivere canzoni per la nostra gente, perché per i "fascisti" non cantava nessuno. Cantavamo la nostra rabbia, l'ingiustizia, l'emarginazione, ma eravamo anche catturati dal desiderio di gettare in faccia al potere tutta l'ironia beffarda dei nostri 20 anni.“

Eine Band, deren enzyklopädische Berechtigung auf Wikipedia angezweifelt wird, weil sie „in 40 Jahren gerade einmal fünf selbstproduzierte Arbeiten vorweisen kann und nur auf Parteifesten und -versammlungen, aber keiner einzigen Veranstaltung von nationaler Relevanz auftrat.“  Was also hat eine solche Fascho-Band " in den Räumlichkeiten der Gemeinde Bozen auf Schloss Runkelstein zu suchen, kritisiert die Antifa Meran. Sie bezeichnet das Konzert als einen „weiteren Versuch der Neofaschisten, durch ein auf den ersten Blick harmloses Musikfest rechtsextreme Propaganda zu betreiben“.  

Recht eindeutig wirken in dieser Hinsicht auch die weiteren Ankündigungen auf dem Konzertplakat: Presentazione „Gruppo d studi Abendland“ und Tavola Rotonda „Le stanze d’Occidente“. Umso  skandalöser sei es, dass die Gemeinde Bozen ihre Räumlichkeiten für dieses rechtsextreme Event zur Verfügung stelle, schreibt die Antifa Meran in einer Aussendung. 

 

„Die Veranstalter des Konzertabends stehen offen zum Faschismus und die Mitglieder von CasaPound Bozen stammen teilweise aus organisierten neofaschistischen Strukturen. Ihre gewählten Vertreter sind bereits wegen diversen Gewalttaten verurteilt“, warnen die Antifaschisten. Und fordern: „Das Vorgehen der Gemeinde ist inakzeptabel, die Genehmigung muss zurückgezogen werden."