Politik | Flüchtlinge

Endlich ein Plan

Innenminister Angelino Alfano hat einen Plan vorgelegt, der die Flüchtlinge nun besser auf ganz Italien verteilen und die Asylanträge beschleunigen soll.

4 weitere große Kasernen, ein Verteilungs-Quotient zur Unterbringung der Flüchtlinge, die schnellere Bearbeitung von Asylanträgen und Aufenthaltsgenehmigungen sowie ein Plan zur Versorgung von minderjährigen Einwanderern: Das sind die Schwerpunkte die Innenminister Angelino Alfano am Donnerstag 24. Juli vorlegte, um den Flüchtlingsnotstand in Italien in den Griff zu bekommen. 700 Millionen Euro wurden vom Innenministerium dafür locker gemacht. Denn der Zustrom von den nordafrikanischen Küsten geht ungebremst weiter, mittlerweile ist man bei 83.000 Ankünften und man schätzt dass bis Ende Sommer noch einmal 15.000 Migranten übers Meer nach Italien kommen werden.

Höchste Zeit, um zu reagieren, höchste Zeit um die Flüchtlinge einigermaßen strukturiert auf die verschiedenen Regionen zu verteilen. Alfano hat mit Institutionen wie dem Anci, dem nationalen Gemeindenverband sowie den Polizeidirektionen einen Plan ausgearbeitet, wonach eine regionale Verteilung je 10.000 Flüchtlingsankünften stattfinden wird. So hat laut einer Grafik des heutigen Corriere della Sera Südtirol derzeit 385 Flüchtlinge zu versorgen und müsste laut Plan weitere 166 Plätze zur Verfügung stellen.

Die Lombardei würde mit dieser Berechnung bald 6.000 Flüchtlinge betreuen, 5.000 werden in Kampanien und Sizilien versorgt, weitere 4.000 im Latium. Auch die vier großen Militärkasernen zwischen Messina und Bari können 2.400 Flüchtlinge aufnehmen, heißt es weiter. 

Große Dringlichkeit schreibt das Innenministerium den Identifizierungen bzw. der Beschleunigung der Asylanträge zu, und - eine schnellere Prozedur zur Erlangung der Aufenthaltsgenehmigung in Italien. Besonders wichtig sei die Versorung von minderjährigen Flüchtlingen, die ebenfalls immer öfter unbegleitet übers Meer kommen. Für sie wurden weitere 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt und eine eigene Betreuungseinheit organisiert.

Neben diesen Maßnahmen will Italien vor allem diplomatische Wege beschreiten, um die Flüchtlinge bereits an den nordafrikanischen Küsten zu sortieren. 

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Sylvia Rier Fr., 25.07.2014 - 10:53

Antwort auf von Benno Kusstatscher

Benno, weil du grad da bist - kannst mir weiterhelfen? Wie kommt es, dass (das reiche) Südtirol nur so wenige und die ärmeren Regionen im Süden so viele Flüchtlinge aufnehmen ("Südtirol derzeit 385 Flüchtlinge zu versorgen und müsste laut Plan weitere 166 Plätze zur Verfügung stellen. Die Lombardei würde mit dieser Berechnung bald 6.000 Flüchtlinge betreuen, 5.000 werden in Kampanien und Sizilien versorgt, weitere 4.000 im Latium. Auch die vier großen Militärkasernen zwischen Messina und Bari können 2.400 Flüchtlinge aufnehmen, heißt es weiter.)? Ich habe versucht, mit eine Erklärung zusammen zu reimen, aber ich schaff's nicht, auf die Schnelle :-)

Fr., 25.07.2014 - 10:53 Permalink