Società | Landtag

Ruhe für Wolf im Landtag

Karl Wolf tritt in den Ruhestand. Der Zeremonienmeister des Landtags wird mit einer Petition “für den Verbleib von Wolf im Landtag” verabschiedet.
Karl Wolf mit Petition
Foto: Landtag/Seehauser

“Es ist an der Zeit.” Mit wenigen Zeilen verabschiedet sich Karl Wolf vor wenigen Tagen von den Medienvertretern im Land. 28 Jahre lang war er der Schatten von Landtagspräsidenten und Generalsekretären, kümmerte sich um das Zeremoniell, wenn hoher Besuch kam, organisierte Tagungen, führte Schulklassen und andere Besucher durch den Landtag – kurzum, war die gute Seele im Hohen Haus.
Nun tritt Karl Wolf, Jahrgang 1955, in den Ruhestand.
“Ich bin sehr dankbar, dass ich so viele Jahre im Südtiroler Landtag eine Arbeit verrichten durfte, die mir immer viel Freude bereitet hat. Denn dadurch hatte ich auch das große Glück, viele liebgewonnene Menschen kennenzulernen”, sagt Wolf – und gesteht: “Zugegeben, ich freue mich sehr auf meinen Ruhestand. Gewiss ist aber auch, dass mir der bisherige Arbeitsalltag fehlen wird. Umso schöner werden deshalb die Erinnerungen sein.”

Ganz so einfach lässt ihn das Hohe Haus nicht ziehen. Am Montag verabschiedeten Mitarbeiter, ehemalige und aktuelle Wegbegleiter Karl Wolf. Mit dabei: Rosa Franzelin Werth, die am 15. Jänner 1990 Landtagspräsidentin war, als Wolf seinen Dienst als Zeremonienmeister antrat. Sie erinnerte an den Grund, warum die Stelle damals geschaffen wurde: “Man wollte einen Fachmann für die institutionellen Benimmregeln, der weiß, wie offizielle Treffen abzulaufen haben. Karl Wolf war für unzählige Landtagsdelegationen eine sichere Begleitung und für 17 Präsidenten eine Ansprechperson, die wusste, was im Moment zu tun war.”

‘Fragen wir Wolf!’ Das war der Standardsatz in Notsituationen”, verrät Landtagspräsident Roberto Bizzo. Und dann hielten seine Kollegen noch eine Überraschung bereit: Nachdem der Generalsekretär des Landtags, Florian Zelger, aus gebotenem Anlass “die von gewissen Politikern und Medien lancierte Unterschriftensammlung gegen den Wolf” kritisch beleuchtete, wurde umgehend eine Petition “für den Verbleib von Wolf im Landtag” unterzeichnet.


Ab 1. Mai 2018 nimmt Helen Seehauser den Platz als Zeremonienmeisterin im Landtag ein. “Ich bin mir sicher, dass sie mit ihrer Kompetenz, ihrem Teamgeist und ihrer Liebenswürdigkeit neuen Schwung in das Amt für Zeremoniell und Öffentlichkeitsarbeit bringen wird”, streut Karl Wolf seiner Nachfolgerin Blumen.
Seehauser ist derzeit noch persönliche Referentin von Helmuth Renzler als Präsidiumsmitglied des Landtages.