Cronaca | curiosità

Ein Schwiegersohn in Bozen

Der Ehemann der Tochter der neuen Senatspräsidentin Maria Elisabetta Alberti Casellati hat sich seit 2016 im Gründerzentrum des NOI Techpark eingenistet.
Maria Elisabetta Alberti Casellati
Foto: Screenshot/Youtube

Viel wird seit Samstag über Maria Elisabetta Alberti Casellati geschrieben. Mit 240 Stimmen wurde die 71-jährige Senatorin am 24. März zur Präsidentin des Senats gewählt. Von Beruf Anwältin, gilt die Forza-Italia-Senatorin als loyale Anhängerin der ersten Stunde von Silvio Berlusconi.
In den unzähligen Porträts, an denen sich die italienischen Journalisten seit Casellatis Wahl zur Senatspräsidentin – es ist das erste Mal, dass eine Frau das zweithöchste Amt im Staat bekleidet – versuchen, tauchen hie und da auch die Namen ihrer Kinder auf: Alvise und Ludovica. Ersterer ist wie seine Mutter Anwalt, war in New York tätig und leitet dort ein Orchester.

Ludovica Casellati hingegen ist Geschäftsfrau, war 2005 wegen eines Jobs, den ihr ihre Mutter als Unterstaatssekretärin im Gesundheitsministerium besorgt hatte, in die Schlagzeilen geraten – und hat eine besondere Beziehung zu Südtirol. Sie ist nämlich in Bozen geboren, “per puro caso”, wie sie in einem Interview vergangenen Mai verrät. Sie sei während eines Skiurlaubes ihrer Eltern in Südtirol zur Welt gekommen, so Casellati.
Um einiges interessanter dürfte ein zweites Detail sein: Casellatis Ehemann, Marco Serpilli, leitet eine Startup-Firma, die sich 2016 auch im Gründerzentrum des NOI Techpark in Bozen eingenistet hat. Warda heißt das Unternehmen des Südtirolers David Bramini und des Schwiegersohns der neuen Senatspräsidentin. Wie die Casellatis stammt Marco Serpilli aus Padua, wo das Unternehmen einen weiteren Sitz hat.

Was Warda“warda” steht im Dialekt des Veneto für “guarda” – macht, wird auf der Seite des TIS erklärt: “Warda ist ein Software-Entwicklungsunternehmen, mit dem Ziel, die vielen Probleme des Medien-Chaos, dem die Luxus-, Fashion- und Designunternehmen ausgesetzt sind, zu beheben. Warda entwickelt Tools, mit denen die Unternehmen ihre gesamten digitalen Daten (Fotos, Skizzen, Pläne, Dokumente, usw.) effizient nutzen können.” Im Gespräch mit Vertical Innovation erklärte Serpilli vor einigen Jahren die Vorzüge von Südtirol als Standort für sein Startup.