Politik | SVP-Bauernbund

„Noch keine Eintrittskarte“

Maria Hochgruber Kuenzer über ihren deutlichen Sieg bei den Vorwahlen des Bauernbundes und die Frage, ob sie jetzt Landesrätin für Landwirtschaft werden will.
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Foto: Privat
Salto.bz: Frau Hochgruber Kuenzer, Sie haben fast 59 Prozent aller Stimmen erhalten, die bei den Vorwahlen des Bauernbundes abgegeben wurden. Überrascht über das Ergebnis?
 
Maria Hochgruber Kuenzer: Ja, sicher. Ich bin sehr überrascht und sehr, sehr glücklich.
 
War es der Frauenbonus oder der Bonus einer amtierenden Landtagsabgeordneten, der ausschlaggebend war?
 
Ich glaube, die Menschen haben mich und meine Arbeit einfach in den letzten Jahren beobachtet. Vorher hatten wir ja eine ganz starke Politikergeneration mit Luis Durnwalder und Hans Berger. Mir ihrem Abgang sind in dieser Legislatur meine Chancen doch deutlich gestiegen und auch die Wahrnehmbarkeit meiner Arbeit für die Landwirtschaft. Ich denke, das war ausschlaggebend für dieses Ergebnis. Dass die Basis jetzt diese meine Arbeit honoriert, das macht mich total glücklich.
Es ist sicher auch ein Zeichen, dass die Frauen zusammenhalten
Es ist das erst Mal in der Geschichte des Südtiroler Bauernbundes, dass eine Frau die Nase vorne hat. Ein Zeichen, dass sich die Zeiten in der Männerdomäne Bauernbund ändert?
 
Es ist sicher ein Zeichen, dass die Frauen zusammenhalten. Ich habe acht Jahre lang die Bäuerinnen im Bauernbund vertreten. Davon habe ich jetzt natürlich profitiert. Die Bäuerinnen kennen mich und haben mir auch das Vertrauen geschenkt. Zum anderen stehen wirklich viele Funktionäre des Bauernbundes hinter mir. Man hat mir auf die Schulter geklopft und gesagt: „Maria, du machst das“. Es war wirklich ernst gemeint. Also ich habe schon eine große Akzeptanz gespürt.
 
Die zwei Kandidaten der Opposition Andreas Leiter Reber und Christoph Mitterhofer haben eher schwach abgeschnitten. Für Sie eine Überraschung?
 
Leiter Reber hat meiner Meinung nach nicht schwach abgeschnitten, sondern relativ gut. Nachdem beide keinerlei Probleme hatten die 500 Unterschriften für eine Kandidatur zusammen zu bringen, habe ich mir doch gedacht, hier müssen wir aufpassen.
 
Die SVP braucht zwei oder drei Frauen in der nächsten Landesregierung. Erhebt Maria Hochgruber Kuenzer nach diesem Ergebnis jetzt Ansprüche auf das Amt der Landesrätin für Landwirtschaft?
 
Diese Überlegungen sind total verfrüht. Das steht derzeit nicht zur Debatte. Der Bezirk Pustertal stellt vier Kandidaten auf. Die Ortsobleute haben dabei mit ihren Stimmrechten das Vorschlagsrecht. Und ich brauche Ihnen nicht aufzuzählen, wie viele amtierende SVP-Kandidaten wir im Pustertal bereits haben und wie viele noch dazukommen werden. Das ist die nächste Herausforderung für mich, die es zu bewältigen gilt.
 
Dieser deutliche Vorwahlsieg könnte für Sie auch zum Bumerang werden. Weil die Leute bei den Landtagswahlen meinen, die ist eh schon gewählt und anderen Kandidaten ihre Stimme geben?
 
Dieses Ergebnis gibt mir einfach ganz viel Motivation, selbstsicher in den Wahlkampf zu starten. Aber es ist noch keine Eintrittskarte für gar nichts.