Wirtschaft | eTourismus

Barcamp Südtirol 2017

Zwei Nachbetrachtungen zweier Insider
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: IDM

Das Internet hat den Tourismus revolutioniert. So ist es nicht erstaunlich wenn Südtirols wichtigster Servicesektor am Puls der Zeit bleibt. Jeden Frühling trifft die Südtiroler Touristik auf die lokale IT Szene um über gemeinsame Schnittpunkte nachzudenken. Im Rahmen eines Barcamps, einer unkonventionellen Konferenz in der jeder Teilnehmer angehalten ist seine Ideen vorzutragen. Wir lassen uns zwei bedeutenden Playern des Südtiroler eTourismus Ökosystems erklären welche Bedeutung die Veranstaltung für sie hat und haben sie dazu unabhängig befragt: 

Christian Peer ist Geschäftsführer der Peer GmbH und Peer TV. Er ist ein Pionier des Tourismus IT in Suedtirol.

Markus Gulflers Limitis GmbH zählt  zu den wichtigsten IT Dienstleistern im Bereich Server und Netzwerk Infrastruktur, gerade auch im Tourismussektor.
 


Herr Peer, welche Bedeutung hat das Barcamp für die Südtiroler IT und Tourismusindustrie?

Das Barcamp Südtirol ist ein Pflichttermin für alle, die in Südtirol mit
eTourism zu tun haben. Es hat sich in den letzten Jahren zu einer
wichtigen Veranstaltung in der Branche gemausert.


Herr Gufler welche Bedeutung messen Sie dem Barcamp bei?

Sowohl die IT wie auch die Tourismusbranche haben zahlreiche eigene Events über das ganze Jahr verteilt. Das Besondere am Barcamp ist die gezielte Interaktion beider Sparten. Ich würde sogar behaupten, dass es mit der organisatorischen (HGV, IDM, LTS, …) und operativen Tourismus-Branche sogar drei Bereiche sind die sich im Meraner Kurhaus treffen und austauschen.

Beliebt bzw. erfolgreich ist es hauptsächlich bei den anbietenden IT-Unternehmen. Die Vertreter aus dem operativen Tourismussektor haben entweder gerade ihre Saison eröffnet oder eine relativ weite Anreise von den Winter-Gebieten.

Warum glauben Sie ist das Barcamp ein Erfolg bei den Unternehmen und was zieht  sie persönlich an?

Christian Peer:

Zwei Dinge: Networking und Inspiration.

Es ist eine tolle Gelegenheit die Kollegen aus der Branche in lockerer
Atmosphäre zu treffen und sich auszutauschen. Man lernt sich persönlich
kennen, es entsteht Vertrauen was wiederum die Basis für Kooperation ist.
Weiters ist es immer wieder toll, wenn die verschiedensten Themen aus
den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet werden. Ich nehme mir
jedes Jahr wichtige Inputs vom Barcamp Südtirol mit.

Markus Gufler:
(Bereits beantwortet in der ersten Frage Siehe oben)

Gab es etwas das im heurigen Barcamp hervorgestochen hat? Besondere Vorträge, neue Entwicklungen und was hat daran gefallen?

Peer:
Mir persönlich ist aufgefallen, dass sehr oft über Datenaustausch und
Datenqualität gesprochen wurde. Ich glaube in diesem Thema liegt eine
der großen Herausforderungen der Digitalisierung des Tourismus.
Gufler:
Mir persönlich haben auch heuer wieder jene Vorträge am besten gefallen, die nicht eine verdeckte Promotion eines Produktes bzw. einer Dienstleistung sind, sondern die versuchen das Blickfeld zukunftsorientiert auszuweiten. Kreative Ansätze ansprechen und das Feedback aus dem Publikum beachten. Warum- und wohin-Fragen?

Big-Data der globalen Big-Player war wiederum ein sehr ambivalentes Thema, das IT wie auch Hotellerie beliefert und gleichzeitig bedrückt. Das Projekt BigData4Tourism wird von mehreren lokalen Buchungsplattformen mit anonymisierten Daten befüllt und soll damit bessere Erkenntnisse ermöglichen, als es einzelne Betreiber alleine bewerkstelligen könnten. 

Wie hat sich Ihrer Meinung nach der Barcamp über die Zeit entwickelt. Wie war es am Anfang und wie ist es jetzt?


Peer: 

Anfangs war das Barcamp Südtirol sehr südtirollastig. D.h. es wurden vor
allem südtirol-interne Themen besprochen. Vielleicht war es wichtig,
diese Themen aufzuarbeiten. Heuer ist mir aufgefallen, dass mehr
Teilnehmer und Beiträge aus dem deutschsprachigen Ausland da waren und
die Themen etwas weniger südtirol-lastig waren. 

Gufler:
Hier hat Christian Peer mehr Erfahrung.
Mein Eindruck ist, dass es zu sehr IT-lastig wird. Ich würde mir eine Gruppe von Gastronomen wünschen, die bewusst eine Session mit ihrer Sichtweise zum Thema machen.

Falls Sie auch regelmässig andere Barcamps besuchen welche unterschiede gibt es zu Barcamp Südtirol?

Peer:

Beim Barcamp Südtirol scheint immer die Sonne! ;-) 

Gufler:
Hier muss ich derzeit noch passen.

Beabsichtigen Sie auch nächstes Jahr zu kommen, welche Themen erwarten sie dann?

Peer: 
Ich werde auch im kommenden Jahr am Barcamp teilnehmen. Ich hoffe, dass
im kommenden Jahre auch Themen wie Blockchain oder Ethereum auf dem
Sessionplan stehen. Wenn ich richtig informiert bin, haben wir in Südtirol einige Vorreiter in diesen Technologien! Es wäre toll, wenn diese sich einbringen könnten. 

Gufler:
Auf jeden Fall, und ich habe auch bereits eine sehr konkrete Idee für eine den Tourismus betreffende Daten-Auswertung.

Interview von Roland Kofler (der diese Idee nicht verraten darf)