Politik | Landesdienst

„Es geht um die Zukunft meines Sohnes“

Landesrat Arnold Schuler über die Bewerbung seines Sohnes in der Laimburg, sein Wunsch nach Transparenz und seinen Brief an die Landtagskollegen.
Salto.bz: Herr Schuler, wie man es macht, macht man es auf jeden Fall falsch?
 
Arnold Schuler (lacht): So scheint es. Ich habe versucht transparent vorzugehen. Ob es falsch oder richtig war, wird sind mit der Zeit entscheiden. Ich glaube, dass es aber so richtig ist. Denn ich kann doch nicht meinem Sohn im Weg stehen. Er ist noch jung und es geht um seine und nicht um meine Zukunft.
 
Sie haben am Dienstag an ihre Kollegen einen unüblichen Brief (siehe unten) geschrieben. Gehen Sie davon aus, dass jemand die Bewerbung ihres Sohnes Hannes gegen Sie verwendet hätte?
 
Ich wollte damit einfach jede Spekulation vermeiden. Denn es wird schnell gemunkelt: Weil das der Sohn vom Landesrat ist, bekommt er eine Vorzugsschiene. Oder man redet von Versorgungsposten. Dass das keinesfalls so ist, zeigt in Wirklichkeit bereits das Curriculum meines Sohnes. Ich wollte dieses Gerede einfach vermeiden und größtmöglich Transparenz schaffen. Dass es der richtige Weg ist, zeigen die vielen positiven Rückmeldungen, die ich von den Kollegeninnen und Kollegen im Landtag auf mein Schreiben bisher erhalten habe. Ich bin überzeugt, dass es richtig ist, die Dinge offensiv zu kommunizieren und nicht danach irgendwo in Erklärungszwang zu kommen. Damit tut man sich immer schwer.
Ich bin überzeugt, dass es richtig ist, die Dinge offensiv zu kommunizieren und nicht danach irgendwo in Erklärungszwang zu kommen.
Sie regen an, dass man eine Wettbewerbskommission ernennt, die öffentlich vorgeschlagen wird?
 
Eine Anstellung kann immer nur über einen öffentlichen Wettbewerb erfolgen. Bewertet werden die Kandidaten dabei von einer Kommission. Mein Anliegen ist es: Sollte jemand einen Vorschlag für die Besetzung dieser Kommission haben, so soll er oder sie Ihn jetzt vorbringen. Damit man transparent zeigen kann, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht und niemand bevorzugt wird.
 
Verstehen Sie, dass es nicht die beste Optik ist, wenn der Sohn in der Laimburg arbeitet für die der Vater politisch verantwortlich ist?
 
Sicher. Aber es geht hier um eine Projektanstellung, die auf sechs Monate befristet ist. Ich denke, wenn man sich die Ausbildung meines Sohnes anschaut, dann ist das nichts, wo man Skandal schreien muss. Es geht um eine Mitarbeit an einem Projekt und nicht um eine Spitzenposition in der Laimburg oder in der Landesverwaltung. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass er sich später an anderen Wettbewerben in der Landesverwaltung beteiligen wird. Aber dann werde ich das wiederum offen und transparent kommunizieren.
Wenn jemand mit dieser Bewerbung ein Problem hat, dann soll er das jetzt sagen.
Es ist bekannt, dass Sie viele und mächtige Gegner haben, die Sie aus dem Landwirtschaftsressort vertreiben wollen. Ist das nicht weitere Munition für Ihre Gegner?
 
Nein, das denke ich nicht. Aber wie gesagt, es geht hier nicht um meine Person, sondern es geht um die Zukunft meines Sohnes. Er ist ein junger Mensch, der seine Zukunft vor sich hat. Ich habe politisch ein gewisses Alter und es geht nicht mehr um meine Zukunft.
 
Wie erlebt Hannes dieses Situation?
 
Ich habe diese Vorgangsweise vorab mit ihm abgesprochen und wir haben gemeinsam so entschieden. Wenn jemand mit dieser Bewerbung ein Problem hat, dann soll er das jetzt sagen.  
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Profil für Benutzer Marcus A.
Marcus A. Di., 01.08.2017 - 20:37

Zurück bleibt ein wenig Kopfschütteln....
Muss es für einen solch studierten jungen Menschen mit Auslandserfahrung genau die Laimburg sein?

Di., 01.08.2017 - 20:37 Permalink
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kurt duschek Mi., 02.08.2017 - 09:13

Finde das Vorgehen transparent und korrekt. Bewertet soll nur die Kompetenz und Fähigkeit werden und diese wird auch in der Laimburg benötigt, egal wer gerade Landesrat ist!

Mi., 02.08.2017 - 09:13 Permalink
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Profil für Benutzer Alexander Schiebel
Alexander Schiebel Sa., 05.08.2017 - 11:15

Ich finde, dass die Bewerbung und Berufslaufbahn seines Sohnes die Öffentlichkeit nicht das geringste angeht. Zum öffentlichen Thema würde sie erst dann, und nur dann, wenn jemand Einflussnahme und Bevorzugung nachweisen kann. Aber doch nicht bereits im Vorhinein ...

Sa., 05.08.2017 - 11:15 Permalink