Umwelt | Glosse

Kleine, freche, tote Biene Maja

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Diese Worte sollen von Albert Einstein stammen und der war ja bekanntlich ein recht kluger Mann. Fakt ist: Die Zukunft der Biene sieht nicht sehr rosig aus. Den Bienen geht es schlecht.  Und Schuld daran ist, wer hätte das gedacht, der Mensch.

Das weltweite Bienensterben wird von vielen Menschen ignoriert. Vielleicht weil sie nicht wissen, dass mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel ohne die Bestäubung der Bienen nicht gedeihen würde. Trotzdem wollen wir perfektes Obst, makelloses Gemüse und den lästigen kleinen Ungeziefern machen wir durch Pestizide einfach den Gar aus. Dumm nur, dass dieser Einsatz von Chemikalien auch zu massiven Schäden bei den Bienenvölkern führen. Und was die Pestizide nicht schaffen, macht die parasitäre Varroa-Milbe wett.
Vor einem Jahr zog die EU-Kommission, lieber später als nie, die Notbremse. Seit Dezember gibt es eine EU-weite Beschränkung für Pestizide. Drei von sieben für Bienen akut gefährliche Pestizide wurde für zwei Jahre vorübergehend in der EU verboten.         
                              
Aber warum eigentlich? Wir brauchen die Bienen ja nicht mehr! Oder? Der Mensch liebt es Gott zu spielen und hat bereits einen Ersatz für die aussterbenden Bienen entwickelt: Robobee. Das sind fliegende Miniroboter, die Insekten nachempfunden sind. Kleine, praktische, smarte, pflegeleichte Drohnen, ohne lästigen Stachel und die ganz gemütlich überwintern. Oder etwa doch nicht?    
           
In einem unbekannten Land, vor gar nicht allzu langer Zeit, war eine Biene sehr bekannt. Von der sprach alles weit und breit. Und diese Biene, die ich meine nennt sich Maja, kleine, freche, tote Biene Maja.

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Martin B. Mo., 01.09.2014 - 13:39

Antwort auf von David Gruber

Korrekt. Solche Artikel auf salto.bz zeichnen sich weder durch eine Recherche über den Kenntnissen des durchschnittlichen Lesers, noch durch sonstwie erhellende Ideen aus. Das überall praktizierte "ich hab es euch jedenfalls gesagt, wenn dann ..." ist langweilig.

Mo., 01.09.2014 - 13:39 Permalink
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Sebastian Felderer Mo., 01.09.2014 - 11:42

Ein guter Beitrag zu einem Thema, das noch viel zuwenig in unseren Köpfen eingedrungen ist.
Gesagt ist noch nicht gehört,
gehört ist noch nicht verstanden,
verstanden ist noch nicht befolgt.

Biene tot!

Mo., 01.09.2014 - 11:42 Permalink
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Oskar Egger Mo., 01.09.2014 - 14:53

Komisch, immer wieder diese Kommentare: DAGEGEN....mal zuallerst DAGEGEN.
Warum soll der von David Gruber zitierte Artikel denn so aufschlussreich sein und der von Claudia Gerstl dumm?? Sicher weiß heute jeder, dass die importierte Varroamilbe tödlich ist. Aber ebenso Nikotinoide & CO. Hier nur ein winziger Artikel:
Studie: Bienen-Sterben in Europa ist alarmierend
Deutsche Wirtschafts Nachrichten : Veröffentlicht: 22.04.14, 00:14 : 81 Kommentare

Sterben die Bienen weiterhin so schnell wie in den vergangenen zehn Jahren, wird es einige Lebensmittel bald nicht mehr geben. Der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden. Wechselwirkungen zwischen Pestiziden und Pilzschutzmitteln sind vermutlich für das Massensterben der Bienenvölker verantwortlich.
Kirschen, Wassermelonen, Kiwis oder Avocados werden es bald nicht mehr auf den Lebensmittelmarkt schaffen, sollte das Bienensterben weiter voranschreiten. Etwa 35 Prozent unserer Nahrungsmittel sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Den Hauptanteil dieser Arbeit übernehmen Bienen.

Eine neue Studie fand heraus, dass Insektizide und Fungizide die Grundlage für das Massensterben der Bienen bilden. Dabei kommt es auf die Wechselwirkung dieser chemischen Produkte an, die noch immer nicht hinreichend untersucht werden konnten.

Die Produkte der Chemieindustrie gelangen über die Pollen an die Arbeiter-Bienen, die diese für sie giftigen Stoffe in den Bienenstock tragen. Fungizide hemmen die Abwehrkräfte der Bienen, Pestizide führen dann schneller zu ihrem Tod.

Der tatsächliche Zusammenhang von Bienensterben und Pestiziden konnte in der Studie jedoch nicht belegt werden. Die WirtschaftsWoche berichtet:

„Die Autoren der Studie hatten ursprünglich einen starken Fokus auf Pestizide legen wollen, was jedoch durch die Regierungen der betroffenen Länder untersagt wurde. Ein möglicherweise fataler Fehler, deuten doch aktuelle Studien auf einen erheblichen Einfluss der Pestizide beim Bienensterben hin. Was das extrem hohe Bienensterben im Winter auslöst, konnte deshalb nicht geklärt werden.“

Es reicht nicht aus, auf den Einsatz von Pestiziden zur Flugzeit der Bienen zu verzichten. Vielmehr muss der Einsatz aller potenziell gefährlichen Stoffe zunächst verboten werden, bevor nicht die Wechselwirkungen der chemischen Stoffe auf Bienen hinreichend untersucht wurden. Doch die Chemieindustrie wehrt sich dagegen.

Der wirtschaftliche Schaden durch das Bienensterben ist immens. In den USA sind in den vergangenen 6 Jahren Bienenvölker im Wert von 2 Milliarden Dollar gestorben. Die weltweite Bestäubungsleistung der Bienen beziffern Forscher mit 260 Milliarden Euro jährlich.

Mo., 01.09.2014 - 14:53 Permalink
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David Gruber Mo., 01.09.2014 - 15:08

Antwort auf von Oskar Egger

1. Die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" sind keine seriöse Quelle. http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/04/09/die-hysterie-de…
2. Muss nicht gleich der gesamte Artikel hier Wort für Wort in den Kommentaren eingefügt werden. Der Link dorthin hätte gereicht.
3. Wer hat von "Dummheit" gesprochen? Ich unterstellte Unterschlagung und implizit Einseitigkeit.
4. Welche Studie war denn das, welche von "den Regierungen" untersagt wurde?

Mo., 01.09.2014 - 15:08 Permalink
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luther blissett Mo., 01.09.2014 - 17:53

Antwort auf von Oskar Egger

Die "Deutschen Wirtschafts Nachrichten" sind trotz ihres seriös klingenden Namens eine Nachrichten-"Click-Bait" und keine Zeitung im herkömmlichen Sinn. Die Artikel sind darauf ausgerichtet Meinung (und Clicks) zu erzeugen, v.a. in dem sie Ressentiments schüren (Ausländer, Anti-EU, Verschwörungstheorien, etc.).

Und ja: bevor man einen (auch gut gemeinten) Artikel zu einem Thema postet, sollte man sich die Mühe machen auf Wikipedia nachzuschauen.

Mo., 01.09.2014 - 17:53 Permalink
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Oskar Egger Mo., 01.09.2014 - 18:36

Ob die Wirtschaftsnachrichten eine anerkannte Zeitung sind oder nicht, weiß ich nicht, diesen Artikel fand ich als ersten. Spiegel, Zeit ecc. arte, scobel usw. haben in den Jahren ähnliche Berichte verfasst. Bayer zahlt Schadenersatz sicher nicht umsonst. Avaaz und Greenpeace hatten schon Erfolge. Und aus der von Gruber zitierten Wiki kurz folgendes:

EU-Beschränkung ab 2013

Nachdem in den letzten Jahren mehrere Studien Hinweise auf die Gefährdung von Honigbienen durch Neonicotinoide gegeben hatten, beauftragte die EU-Kommission im April 2012 die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit einer Untersuchung dieser Zusammenhänge. Im Januar 2013 veröffentlichte EFSA eine Bewertung der Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Hinblick auf ihre Risiken für Honigbienen.[23] Die Wissenschaftler untersuchten die Verwendung dieser Neonicotinoide zur Saatgutbehandlung und als Granulat sowie verschiedene Expositionswege für Honigbienen. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Sachverständigen aus den EU-Mitgliedstaaten erreichte die Bewertung folgende Schlüsse:

Exposition durch Pollen und Nektar: Nur die Verwendung bei Nutzpflanzen, die für Honigbienen uninteressant sind, wurde als akzeptabel erachtet.
Exposition durch Stäube: Ein Risiko für Honigbienen bestand bzw. konnte nicht ausgeschlossen werden, mit einigen Ausnahmen, wie bei der Verwendung für Zuckerrüben oder Nutzpflanzen, die in Gewächshäusern angebaut werden, und bei der Verwendung einiger Granulatformen.
Exposition durch Guttation: Nur die Risikobewertung für mit Thiamethoxam behandeltem Mais konnte abgeschlossen werden. Hier zeigen Feldstudien eine akute Wirkung auf Honigbienen, die dem Wirkstoff mittels Guttationsflüssigkeit ausgesetzt waren.

Aufgrund mangelnder Daten konnte EFSA die Risikobewertung für einige Verwendungen nicht abschließen. Auch gelte es, die Risiken für andere Bestäuber näher zu untersuchen.

Die EU-Kommission schlug daraufhin eine vorläufige Einschränkung der Verwendung der drei untersuchten Substanzen vor, da ein hohes Risiko für Honigbienen ohne eine solche Einschränkung nicht ausgeschlossen werden könne. Nachdem im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit die erforderliche qualifizierte Mehrheit nicht erreicht wurde, stimmten am 29. April 2013 Vertreter der Mitgliedsstaaten im Berufungsausschuss ab. 15 Mitgliedstaaten befürworteten den Vorschlag, 8 Mitgliedstaaten stimmten dagegen und 4 Mitgliedstaaten enthielten sich.[24] Da keine Einigung erzielt wurde, setzte die Kommission ihren Vorschlag am 24. Mai um.[25] Ab 1. Dezember sind Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam nur noch für gewerbliche Anwendungen und in bestimmten Kulturen für Saatgut-, Boden- und Blattbehandlungen gar nicht mehr bzw. nur nach der Blüte zulässig. Die Einschränkungen gelten für zunächst zwei Jahre, können aber auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse angepasst werden.

Mo., 01.09.2014 - 18:36 Permalink
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Oskar Egger Di., 02.09.2014 - 07:53

Antwort auf von David Gruber

Ja und den Rest können Sie, vermutlich besser! Habe wieder mal den Eindruck, dass es hier auf salto nicht um faire Diskussion geht. Wenn Sie von Ihrer Warte (!) aus wirklich etwas von Bienen verstehen, dann mögen Sie Recht behalten, denn es wäre ja im Interesse aller.

Di., 02.09.2014 - 07:53 Permalink
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Claudia Gerstl Mo., 01.09.2014 - 18:44

Liebe Kollegen,

ich finde es recht interessant, dass eine Glosse solch Aufsehen erregen kann. Als Studentin der Medien- und Kommunikationswissenschaften habe ich gelernt mit Kritik umzugehen, positiver sowie negativer.

Lieber Herr Gruber, mir ist durchaus bewusst, dass das massive Bienensterben auch mit dem Colony Collapse Disorder zusammenhängt, da wir in unserer Familie selbst Bienen besitzen und Honig herstellen. Als Tochter eines Obstbauern ist mir aber auch durchaus bewusst, dass Pestizide nicht zu den Freunden der Insekte gehören, warum sollten sie auch, es sind Pestizide.

Außerdem möchte ich klarstellen, dass es sich bei diesem Artikel nicht um eine wissenschaftliche Abhandlung zur Thematik Bienensterben handelt. Es ist eine Glosse und wie sie alle wissen ist diese durch Kürze, Würze und Meinungsbetonung gekennzeichnet. Ich wollte in dieser Glosse auf Pestizide, die Varroa-Milbe und die technische Entwicklung der Robobee aufmerksam machen.
Es handelt sich hier nicht um einen tatsachenbetonten Zeitungsbericht.

Auch finde ich es sehr traurig, dass in Augen vieler heutzutage die einzigen Wissensquellen Google und Wikipedia zu sein scheinen. Über Google möchte ich mich in diesem Moment nicht äußern. Alle Studierende wissen aber, dass Wikipedia nicht zitierwürdig und keine wissenschaftliche Quelle ist.

Es lebe die Meinungs- und Künstlerfreiheit!
Vielen Dank

Mo., 01.09.2014 - 18:44 Permalink
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gorgias Mo., 01.09.2014 - 23:11

Antwort auf von Claudia Gerstl

Dass man Wikipedia nicht in wissenschaftliche Arbeiten zitieren soll, wissen wohl heutzutage alle Studenten, aber als erste Informationsquelle sollte man sie nicht ausschlagen, besonders wenn man dann nur hinter dessen Informationsstand argumentiert.
Wenn Sie Medien- und Komunikationswissenschaften studiert haben, dann sollten Sie wissen dass eine Glosse an schon vorhandene Informationen angehängt wird. Nebenbei ist eine weitere "Glosse" auf der Öko-Eso-Schiene die den fortschrittswahn getriebenen Menschen anmahnt überflüssig wie ein Kropf.
Und übrigens: Dass Sie meinen, dass Sie gelernt haben mit inhaltlicher Kritik umzugehen, in dem Sie sich auf die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst berufen, ist schon wirklich ein Armutszeugnis.

Mo., 01.09.2014 - 23:11 Permalink
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gorgias Di., 02.09.2014 - 19:21

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Danke dass du mir inhaltlich zustimmt. Ich sehe aber nicht ein dass Kritik immer konstruktiv sein sollte. Warum muß man immer alle mit konstruktiver Kritik aufrüsten?
Der Ton ist auch angebracht und bewusst so gewählt worden. Das hängt zusammen mit meiner Null-Tolleranz-Politik für seichten Informationsmüll.

Di., 02.09.2014 - 19:21 Permalink
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Profil für Benutzer gorgias
gorgias Di., 02.09.2014 - 20:00

Antwort auf von Mensch Ärgerdi…

Nein fertig machen ist nicht mein Ziel, aber wie sagt man dann bitte nett zu jemandem das was du da von dir gegeben hast ist seicht oberflächlich und einseitig und dein Umgang mit Kritik zeigt nicht gerade dass du hohe Ansprüche nötig zu haben scheint.
Nebenbei ist diese schroffe Art ideal dass so keine Missverständnisse entstehen.

Di., 02.09.2014 - 20:00 Permalink
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Profil für Benutzer Jan Matia Prinoth
Jan Matia Prinoth Mi., 03.09.2014 - 23:26

Finde es schon komisch, wie leicht man hier vom Thema abkommt und ueber Sachen polemisiert wie die Informationsquelle, persoenlich staenkert, usw.
Waere vielleicht interessanter, wenn man darueber nachdenkt was man dagegen tun kann, wenn einem dieses Thema am Herzen liegt. Avaaz hat ja mal eine Petition lanciert, weiss nicht ob man da jetzt noch unterschreiben kann, war schon eine Weile her. Man koennte ja eine Petition lancieren, aber an wen gerichtet? Hat jemand ein machbare Idee?

Oder, falls hier Leute lesen die Bienen halten u / o sich mit Spritzmitteln auskennen, konkret was zur Sache schreiben. Mittel absetzen, andere verwenden; oder...
Links zu wissenschaftlichen Studien, falls es welche gibt...

Mi., 03.09.2014 - 23:26 Permalink
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Profil für Benutzer Oskar Egger
Oskar Egger Do., 04.09.2014 - 07:13

Läuft hier irgendwas hinter den Kulissen, was dem "normalen" Leser entgeht? Anders kann ich mir diesen "accanimento" gegen einen Beitrag nicht mehr erklären. Claudia Gerstl, Dir jedenfalls danke für die ehrliche Gesinnung und lass Dich nicht unterkriegen.

Do., 04.09.2014 - 07:13 Permalink