Politik | Landtag

Faistnauers Perspektiven

Ab heute gibt es eine neue Fraktion im Südtiroler Landtag. Peter Faistnauers „Perspektiven für Südtirol“ (PFS).
Faistnauer, Peter
Foto: KARLHEINZ SOLLBAUER
Peter Faistnauer hatte es im Salto.bz-Interview angekündigt. „Ich habe einen Wählerauftrag bekommen. Dieser ist persönlich und nicht übertragbar. Ich werde ihn auch bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2023 ausüben“, sagte der ehemalige Landtagsabgeordnete des Team K vor acht Tagen.
Nach dem Ausschluss der Wipptaler Landtagsabgeordneten aus der Bewegung von Paul Köllensperger ist es jetzt schnell gegangen. Ab dem 1. September sitzt Faistnauer in einer neuen Ein-Mann-Fraktion. Der Namen: „Perspektiven für Südtirol“ (PFS). Damit wird das Dutzend voll. Denn im Südtiroler Landtag sitzen ab heute 12 Parteien und ebenso viele Fraktionen.
Peter Faistnauer bekommt damit monatlich 600 Euro mehr. Es ist das Geld, das jedem Fraktionssprecher zusteht. (ab 2 Abgeordnete sind es 1.100 Euro). Zudem wird ihm vom Landtag ein Büro und einen Mitarbeiter gestellt. Der politische Vorteil: Faistnauer kann auch an den Fraktionssprecher-Sitzung teilnehmen. Dort werden meistens wichtige, politische Vorentscheidungen getroffen.
Dazu kommen die Zuschüsse des Landtages für die Rückerstattung, der von der Fraktion getätigten Spesen. Das sind immerhin zwischen 50.000 und 60.000 Euro im Jahr.
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△rtim post Mi., 01.09.2021 - 10:00

Also, wenn Faistnauer nach seinen Worten, obwohl angeblich ja eh nichts passiert ist, sich vom Team K nur deshalb sofort verabschiedet hat, „um Schaden von der Partei abzulenken“ (sic! s. Salto), frage ich mich schon, wieso er dies nicht vor allem aus demokratiepolitischen Gründen/Überlegungen vollzogen hat und nicht ebenso von seinem Landtagsmandat zurückgetreten ist (vgl.: tageszeitung.it/2021/08/29/ich-sehe-schwarz/).
Denn damit hätte er nicht nur Anstand beweisen, sondern ein richtiges und wichtiges Signal setzen können, um gegen den zunehmenden Verlust an Glaubwürdigkeit, die Politikverdrossenheit … in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken. Wenn es ihm nicht nur darum geht, möglichst persönlich finanziell zu profitieren, dann hat er diese Chance für seine (eh.)Partei und sich selbst wohl vertan, besonders, wenn die PERSPEKTIVE sogar der Verlust des Mandats von Amt wegen sein könnte. Da mangelt es offenbar an einer sich selbst ehrlich machende Fehlerkultur. Dies sehen wir nicht nur hier. Auch in Meran, wo jemand trotz des Verdachts der Günstlings- und Freunderlwirtschaft und behängem Verfahren beim Rechnungshof sogar nochmal bei der Wahl, mit allen Risiken der Amtsenthebung zum Nachteil und Schaden der Stadt Meran, antritt.
Dabei haben so viele Bürger-innen gerade diese Listen der Person mit so hohem Vertrauensvorschuss gewählt. Das ist das eigentlich Traurige!

Mi., 01.09.2021 - 10:00 Permalink
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Josef Ruffa Mi., 01.09.2021 - 13:41

Südtiroler Politiker haben erkannt, dass die römischen Methoden funktionieren.

In Rom wechselt man Parteifarbe, hier wird man ein Mann Fraktion.

Einfach ein Skandal, einfach wahnsinnig!

Wir schauen zu und … zahlen!

Mi., 01.09.2021 - 13:41 Permalink
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Peter Gasser Mi., 01.09.2021 - 19:38

Politik ad absurdum geführt - Schildbürgerei “en masse” im heiligen Land Tirol.

Perspektive: pro Landtagsabgeordnetem 1 Fraktion. Gewinnmaximierung.

Mi., 01.09.2021 - 19:38 Permalink
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Klemens Riegler Mi., 01.09.2021 - 23:44

Wer auch nur ein Minimum an Anstand hat, würde sich zumindest so lange zurück ziehen, bis ein Gericht So oder Anders geurteilt hat.
Könnte zwar etwas dauern, aber leid tut mir da der Feistnauer auch nicht. Das Vergehen hat er ja bereits selbst bestätigt, als er aussagte das schon irgendwie "sanieren" zu können.
Im Team K würde jemand vorläufig nachrücken, der den Sessel sicher wieder frei machen würde, sofern in der Sache ein Freispruch folgen sollte. Oder es käme vielleicht eine ehrlichere Person in die politische Öffentlichkeit.

Mi., 01.09.2021 - 23:44 Permalink
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Mart Pix Mi., 01.09.2021 - 23:54

dass salto es toll findet wenn politiker fallen ist klar. villeicht auch berufsbedingt notwendig. ist bei anderen ja auch so. dass das gehalt aufgezählt wird klingt unschuldig und normal. da sich die leute aber sowiso gern über politiker aufregen bekommt man halt ein paar clicks. ich gönne es dem franceschini

Mi., 01.09.2021 - 23:54 Permalink
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Hartmuth Staffler Do., 02.09.2021 - 00:12

Antwort auf von Mart Pix

Der Faistnauer ist nicht gefallen, sondern verdient jetzt sogar noch mehr als vorher, bei einer von seinem ehemaligem Fraktionschef als eher bescheiden beurteilten Leistung. Ich danke dem Franceschini, dass er die Machenschaften verschiedener Politiker, gleich welcher Partei, aufzeigt. Urlaub am Bauernhof ist da ja ein sehr aktuelles Stichwort. Um so mehr weiß man Politiker zu schätzen, die sich korrekt verhalten. Es gibt sie zum Glück auch noch, wenn auch nicht viele.

Do., 02.09.2021 - 00:12 Permalink
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Sebastian Felderer Do., 02.09.2021 - 12:55

Bin mit einigen Kommentaren identisch. Zur Zeit die schlechteste SVP seit ihrer Gründung, aber eben eine Opposition, die nicht existiert. Urlaub auf dem Bauernhof seit seiner Erfindung immer im Zwielicht, sehr viele Privilegien, bauernbundmäßig verständlich, aber äußerst unfair. Und dann noch der Bau von Chalets anstatt konventionierter Wohnungen als Banalität ???? Gott bewahre, wenn das unsere "Perspektiven" wären. Bei den Neuwahlen 2023 wird großes Wehklagen herrschen. Nur die SVP wird mit ihren Covid-Geldern triumphieren.

Do., 02.09.2021 - 12:55 Permalink