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Archetype HxC Festival: Die volle Stage

Die Headliner des „Archetype HxC Festivals” und die Liste der Bands, die auf der Acoustic Stage spielen werden. Das Interview mit Organisator Dani „Archetype” Hofer.
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Foto: Sehr Charotisch
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Irish-Punk aus St. Gallen mit Furore: Das Saint City Orchestra ist der der Headliner des diesjährigen „Archetype HxC Festivals” in Bruneck. Foto: Sehr Charotisch
 

Die ersten vier Bands, die Dani „Archetype” Hofer für sein Festival gebut hat, haben wir euch bereits vor einer Woche vorgestellt. Heute können wir euch verraten, dass die Schweizer Irish-Punk-Band Saint City Orchestra als Headliner ins UFO in Bruneck kommen werden, Dani wird im Interview auf diese Band zurückkommen. Zudem gibt es – am Ende des Interviews – das komplette LineUp der Acoustic-Stage, auf der Band während der Umbaupausen für Kurzweile sorgen werden.

 

salto.music: Beginnen wir mit der Decodierung des Festival-Namens: Wofür steht das HxC?

Dani „Archetype” Hofer: Das „HxC“ steht als Abkürzung für die Musikrichtung „Hardcore“, wobei es sich nicht um basslastigen Techno, sondern um Hardcore-Punk und dessen Strömungen handelt. So reichen die Stilrichtungen der auftretenden Bands vom traditionellen Skate-Punk der 90er, über Crossover und Irish-Punk bis hin zu härterem Metalcore oder Thrashmetal.

Die letzten Jahre haben der Kultur-Szene einiges an Durchhaltevermögen und Kreativität abverlangt.

salto.music: Wir nehmen an, die Organisation des diesjährigen „Archetype HxC Festivals” ist so gut wie abgeschlossen, zumindest, was die großen Sachen betrifft. Wenn du zurückschaust, bist du wieder in der Normalität angekommen? Ist die Covid-Geschichte aus deiner Position als Organisator gegessen?

Dani „Archetype” Hofer: Meiner Meinung nach sind die Covid-Regelungen passé. Die letzten Jahre haben der Kultur-Szene einiges an Durchhaltevermögen und Kreativität abverlangt. So gab es von meiner Seite zunächst Quarantäne-Livestream-Konzerte, im Jahr darauf sehr reduzierte Akustik-Gigs bei den „SecretSoundSessions” und letztes Jahr waren wir im UFO mit dem HxC Fest ziemlich die ersten, die wieder unter normalen Bedingungen eine „richtige“ Show veranstalten konnten. Es war grandios zu sehen, dass das Konzept so gut angenommen wurde und die Show schlussendlich ausverkauft war. Ich hoffe natürlich, dass es auch heuer wieder ähnlich gut angenommen wird.

salto.music: Was im diesjährigen LineUp auffällt, ist die reduzierte Präsenz der lokalen Bands. Sind zu wenig neue Namen unterwegs oder warum ist das so?

Dani „Archetype” Hofer: Ich muss zugeben, dass ich mich dieses Jahr anfangs mit dem Booking sehr schwer getan habe. Eigentlich bin ich immer ein Verfechter dafür, die Szene zu unterstützen und lokalen Newcomern die Chance zu geben mit internationalen Bands die Bühne zu teilen. 

Ich habe mich entschieden Bands zu buchen, die bei uns noch nicht wirklich bekannt sind, aber die Bude definitiv abreißen werden.

Im Mai sind aber so gut wie keine der „größeren“ Bands unterwegs, die gehen erst mit Anfang/Mitte Juni auf ausgedehnte Open Air Tour. Zudem sind auch die Künstler-Gagen – auch verschuldet durch die Covid-Pandemie, Planungsunsicherheit usw. – in den letzten Jahren ziemlich angestiegen. Ich habe mich dann entschieden, mehrere Bands zu buchen, die bei uns noch nicht wirklich bekannt sind, aber – und dafür lege ich meine Zeichenhand ins Feuer – die Bude definitiv abreißen werden. Es hat sich dann durch einige glückliche Zufälle so ergeben, dass ich schlussendlich auf der Main Stage bei fünf internationalen Acts gelandet bin, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber alle als grandiose Live-Acts bekannt sind. Also hier sollte definitiv für jeden etwas dabei sein!

 
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„Vier Stimmen, zwei Gitarren, ein Schlagzeug, ein Akkordeon, eine Violine und ein Bass – mehr ist manchmal mehr.”: Das Saint City Orchestra in der übrzeugenden Eigendefinition. Foto: Sehr Charotisch
 

salto.music: Der Headliner für 2023 ist das Saint City Orchestra aus der Schweiz. Was macht die Band für dich zum Headliner?

Dani „Archetype” Hofer: Das Saint City Orchestra aus St.Gallen sind alte Freunde, die ich eigentlich seit ihrer Gründung grafisch/marketing-technisch begleite und die ich auch vor einigen Jahren schon mal für die „Südtiroler Highland Games” gebucht habe. Die 6-köpfige Truppe ist eine absolute Live-Band, die mittlerweile regelmäßig auf großen Festivals spielt und die Menge zum Tanzen und Mitsingen bringt. Sie sind für mich der perfekte, tanzbare Abschluss des Festivals, nachdem direkt vorher bei Bluthund und Venues die Köpfe kreisen und Moshpits vorherrschen.

Im Grunde ist es immer ein großes Familien-Treffen, bei dem Punks, Metalheads, Rocker und Fans anderer Musikrichtungen zusammen feiern.

salto.music: Unser Eindruck vom diesjährigen LineUp ist, dass hier „Vergangenheit” (Swallow’s Rose, Burning Flags) und Gegenwart (Venues, Bluthund) gleichermaßen vertreten sind. Ist das bewusst geschehen, bzw. ist das ein Abbild der gegenwärtig relevanten Strömungen im Untergrund und der Bands, die zur Zeit unterwegs sind?

Dani „Archetype” Hofer: Der Grundgedanke des HxC Festivals ist, dass die BesucherInnen wieder in die Zeit zurückversetzt werden, in der handgemachte Live-Musik vorherrschend war. Im Grunde ist es immer ein großes Familien-Treffen, bei dem Punks, Metalheads, Rocker und eben auch Fans anderer Musikrichtungen zusammen feiern und eine gute Zeit haben. Auf der Hauptbühne geht es zur Sache, während man bei den Umbaupausen vor der Acoustic-Stage gemütlich mitschunkeln kann. Deshalb ist es mir auch wichtig, dass der Abend stilistisch nicht zu eintönig wird.

Auch wenn es für den einen oder anderen etwas nach unbedachtem Cross-Booking ausschaut, wird es im großen Ganzen ein stimmiges Konzept. So steigert sich auch die Härte und Intensität der auftretenden Bands, bis sich die verbleibende Energie beim Saint City Orchestra schließlich ins Tanzbein verlagert.

 
Post-Hardcore mit zwei Stimmen: Venues aus Stuttgart gastieren beim diesjährigen „Archetype HxC Festival” im UFO in Bruneck.
Post-Hardcore mit zwei Stimmen: Venues aus Stuttgart bringen die Härte zurück in den Mainstream. Foto: Venues
 

salto.music: Venues stehen für eine eigenartige Mischung aus extrem kompakter Härte und explizit hervorgehobenen Pop- und sogar Trap-Elementen, eine Mischung, die sich seit einigen Jahren ihren Weg in den Mainstream bahnt. Wie geht es dir als Fan harter Musik mit dieser Tendenz?

Dani „Archetype” Hofer: Also ich persönlich finde es gut, dass härtere Livemusik wieder in den Vordergrund gerückt wird und so langsam auch wieder im Mainstream angekommen ist, nicht zuletzt auch durch Bands wie beispielsweise Maneskin oder Electric Callboy, die durch den medialen Hype auch Fans anderer Musikrichtungen für härtere Klänge und somit auch andere Bands aus diesem Genre begeistern können. 

Das HxC Fest steht mit dem Konzept des Hardcore/Punk-Konzerts in Verbindung mit dem Skatecontest und dem Nachmittagsprogramm auch dafür, dass sich vor allem auch die Jugend wieder mit dieser Art von Musik auseinandersetzt und sich vielleicht neben den allgegenwärtigen DJ-Events, auch mal für ein Konzert begeistern kann.

salto.music: Nicht ganz unwichtig für das Festival ist mittlerweile die Acoustic Stage. Was war ihre ursprüngliche Funktion und welche Rolle spielt sie mittlerweile?

Dani „Archetype” Hofer: Die Idee zur Acoustic-Stage hat sich bei der ersten Ausgabe eigentlich recht kurzfristig ergeben, da Yunger – seines Zeichens Gitarrist der damals auftretenden Band All Faces Down – auch solo unterwegs ist und angefragt hat, ob er vielleicht als „Pausenfüller“ irgendwie auftreten könnte. Er ist ein grandioser Musiker und kam auch bei den Besuchern dermaßen gut an, dass er uns heuer bereits zum dritten Mal in Folge besuchen wird. 

Die Acoustic-Stage wurden letztes Jahr aufgestockt, und man konnte während der Umbaupausen auf der Hauptbühne gemütlich auf der UFO-Terrasse Luft schnappen und in den Genuss von insgesamt fünf unterschiedlichen Acts kommen. Auch dieses Jahr wird es wieder so sein.

Zudem wird es Ende April auch noch eine spezielle Akustik-Warm Up Show in Bruneck geben, aber dazu gibt’s in den nächsten Wochen noch weitere Infos.

 
 

Die Acts der „Acoustic-Stage”:

 
Punk, Hardcore, Metalcore und Umfeld: Das „Archetype HxC Festival” im UFO Bruneck hat mittlerweile ein sehr starkes Branding.
Punk, Hardcore, Metalcore und Umfeld: Das „Archetype HxC Festival” hat zwei Bühne dafür, die laute Main Stage und die nicht ganz so laute Acoustic Stage. Grafik: Dani „Archetype” Hofer
 

Die Artists und Bands, die parallel zum Hauptprogramm im Saal spielen werden (Reihenfolge wird noch festgelegt):

Das „Archetype HxC Festival” wird am Samstag, 6. Mai 2023, im Jugend- und Kulturzentrum UFO in Bruneck, stattfinden. Der Vorverkauf wird Mitte Februar anlaufen. Der Facebook-Event zum „Archetype HxC Festival 2023”: https://www.facebook.com/events/828272998474177

 
Forgotten Lyrics
Punkrock-Klassiker akustisch, gespielt von 50% Foiernacht: Forgotten Lyrics halten die Flagge der lokalen Bands beim diesjährigen „Achetype Festival” hoch. Foto: Tom VolggasonPhotography