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Der Rekordumsatz

Die Leitner-Gruppe hat heuer erstmals in der Firmengeschichte einen Umsatz von über einer Milliarde Euro gemacht. Man plant jetzt weitere Prestigeprojekte.
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Foto: Leitner AG
Anton Seeber hatte sich einen würdigen Rahmen ausgesucht, um die besondere Nachricht zu überbringen. Der Präsident der Leitner AG gab auf der traditionellen Jahresabschlussfeier der  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmensgruppe bekannt, dass erstmals in der 130-jährigen Geschichte im vergangenen Jahr die Umsatzgrenze von einer Milliarde Euro (1,021 Mrd. Euro) überschritten wurde. Das entspricht einem Zuwachs von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 
Dass Seeber, der seit Sommer 2016 der Unternehmensgruppe vorsteht, diese Nachricht erst einen Tag später an die Presse weitergibt, ist kein Zufall. „Unsere Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital unseres Unternehmens“, beschreibt Anton Seeber gegenüber salto.bz sein Credo.
 

Die Gruppe

 
Die Sterzinger Unternehmensgruppe gehört seit Jahren mit Standorten in Südtirol, Österreich, Frankreich und den USA weltweit zu den großen Playern in den Bereichen Seilbahnen (Leitner ropeways und Poma), Pistenfahrzeuge und Kettennutzfahrzeuge (Prinoth), technische Beschneiung (Demaclenko) und Windkraft (Leitwind).
In allen Segmenten konnten wir unsere unternehmerischen Zielsetzungen erreichen und dabei konsequent an unserem langfristig angelegten Kurs festhalten. Ausschlaggebend dafür ist, dass wir nachhaltiges Wachstum anstreben und es dazu eine ganzheitliche Weiterentwicklung braucht”, so Seeber.
Dahingehend seien die steigenden Investitionen und Zuwächse in Forschung und Entwicklung (24,4 Mio Euro) und Investitionsgüter (24,8 Mio) wie auch die Anzahl der Mitarbeiter (3.500) wichtige Gradmesser. Aktuell umfasst die Unternehmensgruppe elf Produktionsstätten, 65 Niederlassungen und 132 Service-Zentren – ein globales Netzwerk für Know-how-Transfer, einfache Logistik und optimale Kundennähe. Die Instandhaltung der Produkte der Unternehmensgruppe wird immer wichtiger und die Anzahl an Verträgen für Wartung/Service sowie auch für den Betrieb von urbanen und touristischen Anlagen steigt kontinuierlich. Mit einem Umsatz von 200 Millionen tragen diese Bereiche deutlich zum Gesamtumsatz bei.
Seeber führt den Erfolg vor allem auf die ausgeprägten Stärkefelder der Unternehmensgruppe – Innovationsgeist, Diversifikation und Internationalisierung – zurück, die tief im Wesen des Unternehmens und des gesamten Teams verankert seien. “Diese Merkmale prägen unser tägliches Handeln und haben im vergangenen Jahr zur Umsetzung zahlreicher markanter Projekte beigetragen”, so Seeber.
 

Die Prestigeprojekte


Als besonders prägnante Beispiele gelten die höchste 3S-Bahn der Welt am Klein Matterhorn in der Schweiz und die Inbetriebnahme der ersten urbanen Seilbahnen in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Diese Anlagen stehen auch exemplarisch für die Diversifizierung des Seilbahnmarktes, geprägt vom wachsenden Segment der urbanen und touristischen Transportmittel. Aktuell beträgt deren Anteil bereits 35 Prozent des Gesamtumsatzes.
Trotzdem bleibt die Wintersportbranche für die Unternehmensgruppe eine Priorität. Insgesamt realisierten die beiden Seilbahnunternehmen Leitner ropeways und Poma im Jahr 2018 rund 100 neue Anlagen. 
Auch der Blick nach vorne ist von neuen Prestigeprojekten geprägt, betonte Vorstandsmitglied Martin Leitner. So entsteht im schwedischen Wintersportort Voss die erste Dreiseilumlaufbahn Skandinaviens. In China kommt es zu einer besonderen Premiere, wenn in Zuhai gleich drei zusammenhängende 3S-Bahnen in Form eines Dreiecks ihren Betrieb aufnehmen. Eine Fortsetzung erfährt auch die erfolgreiche und weltweit einzigartige Verkehrspolitik im kolumbianischen Medellin, wo mittlerweile bereits die sechste städtische Seilbahnlinie eingeweiht wurde. Gespannt blickt man bei Leitner auch wieder nach Zermatt. Dort erfolgt in diesem Jahr der Baubeginn für das Projekt “Alpine Crossing” und damit für die seilbahntechnische Verbindung zwischen der Schweiz und Italien.
 

Die Kleinwindkraftanlage

 
Auch Demaclenko hat seine Position am Markt bestätigt und ist mit seinen Systemen für technische Beschneiung und über 2.000 verkauften Maschinen in die Liga der Global Player aufgestiegen.
Zuletzt gab es auch erfreuliche Nachrichten von Leitwind und damit für den Ausbau nachhaltiger Energiesysteme: Das Unternehmen ist mit dem deutschen Energieversorger Eon eine wichtige Partnerschaft eingegangen und hat erst vor kürzlich die aus dieser Kooperation entstandene, von Leitwind entwickelte und produzierte, Kleinwindkraftanlage im Norden Deutschlands installiert. Diese Partnerschaft bezeugt die Ambition der Unternehmensgruppe nicht nur über Umweltschutz zu sprechen, sondern diesen mit konkreten Initiativen voranzutreiben.
Im Rahmen der Jahresabschlussfeier hat das Unternehmen auch langjährigen Mitarbeiter geehrt und ihnen für ihren Einsatz gedankt.