Gott will kein Herz Jesu Feuer

Der Brauch der Herz-Jesu- Feuer ist die unrühmliche Verbindung von Religion
mit nationalem Denken.
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Dieser Missbrauch beginnt im Jahre 1796 mit der Idee das Land dem "heiligen
Herzen Jesu" anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten.
Als Zeichen von grosser Gottesfurcht und Autoritätengläubigkeit schafften
es die Tiroler diese Erfindung für über 200 Jahre aufrecht zu erhalten und
Erinnerung, Gedenken und Stolz der Volksseele darauf zu konzentrieren.
Dabei reicht es nicht im Sinne eines Herz- Jesu- Proporzes (Vorschlag von
Bischof Muser) die Autonomie auf die Bergfeuer auszuweiten. Vielmehr gilt es
die Bandbreite der historischen Erinnerungskultur zu erweitern und auch neue
"Helden" als Vorbilder zu definieren. (Tiroler Landlibell, Magna Carta des
Landes Tirol, Aufstand der Tiroler Bauern unter Michael Gaismair, die
Täufer, die Hutterer, Aufarbeitung der NS Zeit z.B. Fluchthilfe für Nazis
(http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article124863191/Fluchthilfe-fuer-Nazis-vom-Vatikan-und-US-Agenten.html)
......
Wir brauchen gebildete und selbstkritische Menschen welche mit Hilfe einer
humanistischen und modernen demokratischen Grundlage (Meinungs,-Religions, -
und Redefreiheit, Gewaltenteilung, Trennung von Staat und Kirche,
Transparenz...) in einen Dialog untereinander und den Nachbarn treten können
und so den  Verlockungen von Überheblichkeit, Nabelschau, Phantomschmerz der
Landestrennung zu entgehen.
Vielleicht gelingt es im Jahre 2015 den Brauch in diesem Sinne umzudeuten und
neu zu kodieren, ganz in der Tradition von 1796.
 
In diesem Sinne: "Mia sein mia und Ihr nicht"

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Lupo Cattivo Do., 03.07.2014 - 01:36

Na,na,also von Missbrauch kann sicher nicht die Rede sein.Es war das Komunikationsmittel der damaligen Zeit schlechthin.Wer unsere Geschichte genauer kennt,der weiß dass der Ursprung des Herz Jesu Feuers ein anderer ist.
Damit die Nachricht der Einmarschierenden Franzosen von damals,so schnell wie möglich nach Innsbruck gelangen konnte zündete man eben Feuer an,entlang der Bergspitzen. Es dauerte ca. 7 Minuten bis die Nachricht(durch die entzündeten Feuer) von Trient bis nach Innsbruck gelangte,um die Notwendigen Maßnahmen für den Widerstand,zu ergreifen. Für die damalige Zeit eine beachtliche Leistung.
Auch damals hatte der Vatikan indirekt die Hände im Spiel,denn die Idee von Gleichheit,Brüderlichkeit und Freiheit gefiel den Eminenzen eben nicht,denn sie hatten Angst dadurch an Macht und Kontrolle zu verlieren,das ist eben diese Autoritäts -Gläubichkeit. Die Bergfeuer von damals sehe ich als geniales Kommunikationsmittel. Damit eine Nachricht so schnell wie möglich von A nach B gelangt.

Do., 03.07.2014 - 01:36 Permalink